Dabei weist er auch auf die aktuellen Belastungen und Sorgen und fordert für Betriebe, die von der aktuellen Krise betroffen sind, schnell die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Hilfsprogramme umzusetzen. Bantleon: „Noch sind viele Auftragsbücher voll. Aber Aufträge allein bringen noch keinen positiven Ertrag. Materialengpässe und Verzögerungen in den Lieferketten belasten viele Betriebe bereits seit der Pandemie, dadurch können nicht alle Aufträge wie geplant abgewickelt werden und mancher Kunde hält sich auch schon mit dem Konsum zurück“
Die Sorgen aufgrund explodierender Energiekosten belasten viele Betriebe und Verbraucher stark. Nachdem die Politik das Handwerk in dieser Krise lange nicht im Blick hatte, scheine sie nun die Dringlichkeit erkannt zu haben. „Die zugesagten Hilfsprogramme müssen nun schnell und unbürokratisch kommen, das ist entscheidend. Auch die angedachten Strom- und Gaspreisbremsen sind wichtig, aber leider bislang zu unkonkret“, so Bantleon. Deshalb fordert das Handwerk unter anderem eine Absenkung der Energiesteuern, eine kurzfristig umgesetzte Energiepreisbremse, bei der die Energiekosten und ihr Anstieg bereits auf der Ebene der Großhandelspreise vor Einspeisung in das Marktsystem und die Netze „abgebremst“ werden. „Und bei Aufträgen der öffentlichen Hand muss es endlich mehr Preisgleitklauseln auf kommunaler Ebene geben“, so Bantleon.
Es gelte jetzt, den Balanceakt zwischen den kurzfristigen Risiken und gleichzeitigen Zukunftschancen zu gehen. „Beides gilt: Wir brauchen für viele Betriebe schnelle Hilfe – und wir brauchen weiterhin Fachkräfte“, so Bantleon. Deshalb dürften auch die Bemühungen um mehr Wertschätzung für das Handwerk und insbesondere die berufliche Ausbildung nicht vernachlässigt werden. „Die Politik kann sehr viel tun“, so Bantleon, „um die Gleichwertigkeit von beruflicher und schulischer Ausbildung umzusetzen“.