Dabei erfahren die Handwerkerinnen und Handwerker viel zu selten die ihnen gebührende öffentliche Würdigung, obwohl sie in den vergangenen Jahrzehnten die Wirtschaft des Landes aufgebaut haben und als wichtige soziale Anker und Arbeitgeber in den Regionen Westbrandenburgs fungieren.
Über 300 der damaligen Absolventinnen und Absolventen sind noch als Betriebsinhaberinnen, Betriebsinhaber oder angestellte Fachkräfte in Westbrandenburg oder anderen Bundesländern aktiv. Heute erhielten rund 100 aus 18 Gewerken im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft im Hans-Otto-Theater in Potsdam ihren Silbernen Meisterbrief.
Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, gratulierte den Silbermeisterinnen und Silbermeister: „Hier im Saal sitzen zirka 2.500 Jahre geballtes Handwerkerwissen – Sie sind Augenoptiker, Tischler, Friseure, Metallbauer, Glaser und und und…! Diese Zahl kann kaum beeindruckender sein. Im vergangenen Vierteljahrhundert erlebten Sie gute und schlechte Zeiten, wirtschaftliche Höhenflüge wie in der 2010er Jahren genauso wie Existenzängste in den Jahren der Finanzkrise oder aber in den letzten beiden Coronajahren. Sie ließen sich niemals unterkriegen. Und auch heute stemmen Sie sich mit aller Kraft gegen die multiplen Krisen der aktuellen Zeit und den Fachkräftemangel, um ihren Wirtschaftsbereichen, Ihren Mitarbeitenden eine Zukunft zu bieten! Sie prägen unsere Gesellschaft. Sie übernehmen Verantwortung für sich und Ihre Mitarbeitenden und deren Familien, für Ihre Auszubildenden, für Ihre Regionen, aber auch die Handwerksorganisation. Sie tragen maßgeblich zum Erfolg des Landes Brandenburg bei. Wir danken Ihnen für Ihr meisterliches Schaffen! Der Silberne Meisterbrief ist ein Qualitätssiegel für das, was Sie in den letzten 25 Jahren geschafft haben. Wir wollen, dass die Öffentlichkeit erfährt, wer die Macherinnen und Macher in diesem Land sind: nämlich Sie. Wir brauchen Sie! Wir hoffen, dass damit junge Menschen motiviert werden, es Ihnen nachzutun und zeigen, was Handwerk bedeutet. Mit unserem Dank zollen wir Ihnen, Ihren Familien und Ihrer Lebensleistung den verdienten Respekt!“
Auch Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke zollte den Silbermeisterinnen und Silbermeistern Respekt: „So wie das Handwerk eine ganz wichtige Stütze unserer Wirtschaft ist, so sind die Meisterinnen und Meister das Rückgrat des Handwerks. Ohne sie läuft nichts! Sie stehen für die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Sie, liebe Silbermeisterinnen und Silbermeister, haben vor 25 Jahren Brief und Siegel darauf bekommen, dass Sie Ihr Handwerk meisterhaft beherrschen. Darauf sind Sie zu Recht stolz und dazu möchte ich Ihnen herzlich gratulieren! Wenn wir ein Vierteljahrhundert zurückdenken, dann sind wir im Jahr 1997, in einer sehr schwierigen Zeit für Ostdeutschland. Die Arbeitslosigkeit war hoch und die Löhne lagen weit unter Westniveau. Aber es gab auch Chancen, gerade im Handwerk. Die heutigen Jubilare hatten ihren Meisterbrief in der Tasche, wussten, was sie konnten und haben etwas völlig Neues gewagt: Sie haben sich oftmals selbständig gemacht und sind damit ein wirtschaftliches Risiko eingegangen.“
Unter den Jubilaren befanden sich Silbermeisterinnen und Silbermeister aus den folgenden westbrandenburgischen Regionen:
- Landkreis Prignitz – 7,
- Landkreis Ostprignitz-Ruppin – 9,
- Landkreis Oberhavel – 12,
- Landkreis Havelland – 12,
- Landkreis Potsdam-Mittelmark –22,
- Landkreis Teltow-Fläming – 17,
- Stadt Brandenburg an der Havel – 6,
- Stadt Potsdam – 10.