Ihr Start wird kein leichter sein. Die neuen Meisterinnen und Meister im Handwerk in 14 Gewerken sind unter dem Eindruck der Corona-Pandemie gefordert wie nie. Dennoch haben sie allen Grund, stolz zu sein! „Ihnen allen gilt der imaginäre Händedruck für das Vollbrachte“, gratuliert Handwerkskammerpräsident Robert Wüst allen jungen Meistern und wünscht allen für die Zukunft nur das Beste: „Auch wenn wir in diesem Jahr die Meisterbriefe nicht im feierlichen Rahmen übergeben konnten, klar ist: Unsere jungen Meister haben Zukunft. Sie wissen, was Sie tun! Sie sind nun die Fachkräfte, die nicht nur ihr Gewerk verstehen. Sie sind die Fachkräfte, die ausbilden können, einen Betrieb führen können, die Führungspositionen übernehmen werden. Mit dem Meisterbrief halten Sie den Lohn für viele Stunden Wissenserwerb und Verzicht auf Freizeit in den Händen.“
Wüst betont, dass der Start der jungen Meister in der aktuellen Situation sie vor ganz besondere Herausforderungen stelle, aber sie gewiss sein können, dass sie dabei nicht allein gelassen werden. „Füreinander einstehen und aufeinander Acht geben, das Handwerk wird auch diese kritische Situation gemeinsam meistern. Den frischgebackenen Handwerksmeistern stehen die Betriebs- und Rechtsberater der Kammer bei allen Fragen rund um die Betriebsführung im Handwerk als Ansprechpartner zur Verfügung“, macht Wüst Mut.
Die neue Meisterelite verteilt sich auf die Gewerke der Augenoptiker, Bäcker, Dachdecker, Elektrotechniker, Friseure, Installateure und Heizungsbauer, Kraftfahrzeugtechniker, Konditoren, Landmaschinenmechaniker, Maler und Lackierer, Maurer, Metallbauer, Schornsteinfeger sowie Tischler. Die meisten neuen Meister verzeichnet mit 34 erfolgreichen Absolventen das Elektrotechniker-Handwerk, gefolgt von den Kraftfahrzeugtechnikern (33), den Konditoren (23) sowie den Installateuren und Heizungsbauern (19). Der höchste Anteil an weiblichen Absolventen findet sich im Konditoren- (18) und Friseurhandwerk (7).
Die Fortbildung zum Handwerksmeister ist generationenübergreifend: Die jüngste Meisterin ist gerade einmal 20 Jahre, der älteste Absolvent 51. Das Durchschnittsalter der diesjährigen Meisterabsolventen beträgt 32 Jahre.
Wie in jedem Jahr erhält auch in diesem Meisterjahrgang der beste gewerkeübergreifende Meisterabsolvent den Förderpreis der Handwerkskammer Potsdam: Der 24-jährige Landmaschinenmechanikermeister Daniel Pade nahm in seinem Betrieb, der BLT Brandenburger Landtechnik GmbH in Nauen den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis der Handwerkskammer Potsdam entgegen. Pade erhält damit die Möglichkeit, sich zum „Geprüften Betriebswirt nach der HWO“ weiter zu qualifizieren.
Und ein weiteres Jubiläum zeichnet den diesjährigen Meisterjahrgang aus: Seit 1991 stellte die Handwerkskammer Potsdam 10.081 Meisterbriefe aus. Und so findet sich der 10.000ste Meister im diesjährigen Abschlussjahrgang: Der 26-jährige Elektrotechnikermeister Taras Shybynskyy aus Birkenwerder, tätig bei Elektro Leonhardt in Hohen Neuendorf, legte mit seinem Meistertitel den Grundstein für eine Betriebsnachfolge. Denn er soll die Firma perspektivisch führen und wird auf seine neue Funktion im Unternehmen vorbereitet.
109 neue Meisterinnen und Meister kommen in diesem Jahr aus dem Kammerbezirk Potsdam.
Landkreis Prignitz: 1
Landkreis Ostprignitz-Ruppin: 9
Landkreis Oberhavel: 12
Landkreis Havelland: 22
Landkreis Potsdam-Mittelmark: 31
Landkreis Teltow-Fläming: 9
Stadt Brandenburg an der Havel: 7
Stadt Potsdam: 18
außerhalb des Kammerbezirks: 83 (davon aus Berlin: 26)
Für viele war und ist der Meisterbrief mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Ein gutes Signal für junge Meister, die einen Betrieb übernehmen oder gründen möchten, war in den letzten Jahren der Meisterbonus in Höhe von 1.500 Euro für Brandenburger Meisterinnen und Meister. Dass er auch 2020 weitergeführt wird, sei gerade in der jetzigen aktuellen Situation ein wichtiges Signal seitens der Politik, unterstreicht Robert Wüst. Auch die Meistergründungsprämie gehört dazu. Dabei gewährt das Land Brandenburg einen Zuschuss von 8.700 Euro in der ersten Förderstufe, der sogenannten „Basisförderung“. Junge Unternehmer, die Arbeits- oder Ausbildungsplätze schaffen, erhalten noch einmal bis zu 3.300 Euro.
Wüst verdeutlichte zudem, dass der Meisterbrief nicht nur neue Möglichkeiten für die weiteren beruflichen Wege biete, sondern auch Auftrag sei, Verantwortung für die Gesellschaft und das Handwerk als Ganzes zu übernehmen.