Auch der Blick in die einzelnen Landkreise stimmt angesichts der abgeschlossenen Ausbildungsverträge hoffnungsvoll. Mit insgesamt 1.329 neuen Abschlüssen wurden so viele Lehrlinge im ersten Lehrjahr im westbrandenburgischen Handwerk begrüßt wie in den vergangenen sechs Jahren nicht.
Damit bilden in Brandenburg an der Havel, Potsdam, Potsdam-Mittelmark, Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und Teltow-Fläming über 1.500 Handwerksbetriebe jungen Nachwuchs aus.
Schaut man in die Landkreise, zeigt sich ein durchaus positives Bild in den Regionen. Einzig Brandenburg an der Havel verlor Auszubildende, Ostprignitz-Ruppin blieb stabil bei den Abschlüssen.
Kräftig zu legten die Landkreise: Potsdam-Mittelmark mit 260 Abschlüssen (Vorjahr 228), Oberhavel mit 230 (Vj. 204), Havelland 165 (Vj. 141), Potsdam 194 (166), Prignitz 103 (82). Teltow-Fläming 185 (178).
Problematisch hingegen gestaltete sich erneut die Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler - auch, weil ein Kontakt zu Schulen kaum möglich war.
„Angesichts der schwierigen Bedingungen freuen wir uns natürlich, dass wir bei den Ausbildungsverträgen selbst im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 mit über vier Prozent zulegen konnten. Allerdings blieben über 800 Lehr- und 200 Praktikastellen für das laufende Ausbildungsjahr unbesetzt. Ein Ausbildungsbeginn ist auch jetzt noch möglich und bietet das Fundament für die Gestaltung der eigenen beruflichen Karriere. So steht der Meisterabschluss einem Bachelor in nichts nach.“, betont Körner-Steffens.
Die stärksten Lehrstellenangebote für das Ausbildungsjahr 2021 gibt es aktuell noch bei den Kraftfahrzeugmechatroniker/innen, den Elektroniker/innen, den Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, den Metallbauern und Friseur/innen.
Die meisten offenen Lehrstellen zählt der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit 240, gefolgt von Oberhavel mit 131 sowie der Stadt Potsdam mit 122 Ausbildungsplätzen. In Teltow-Fläming gibt es noch 115, im Havelland 96, in Ostprignitz-Ruppin 77, der Prignitz 51 und Brandenburg an der Havel 44 freie Ausbildungsplätze.
„Die Anforderungen in den technischen Handwerksberufen, aber auch den Gesundheits- und Dienstleistungsberufen steigen weiter, vor allem auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der Energiewende. Die Ausbildungsfelder sind anspruchsvoll. Es braucht junge Menschen, die sich diesen stellen und mit ihrem Wissen mitgestalten wollen. Die sich wandelnden Berufsbilder im Handwerk bieten daher besonders für technisch interessierte und kreative junge Menschen mit Hochschulreife hervorragende Entwicklungs- und Karriereperspektiven. Aktuell kann man sogar von einer inklusiven Arbeitsplatzgarantie sprechen. Junge Menschen, die die Energie- und Klimawende mitgestalten, sind das Gold im Handwerk, “ unterstreicht Körner-Steffens.