Handwerkskammerpräsident Robert Wüst gratulierte den Männern und Frauen und zollte für den Weg Respekt: „Sie absolvierten Ihre Meisterfortbildung in schwierigen Zeiten. Das Handwerk behauptet sich wie die gesamte Wirtschaft gegen die Widerstände krisengeschüttelter Jahre. Große Herausforderungen – all das hat Ihre Meisterausbildung begleitet. Aber gerade deshalb haben Sie alles richtig gemacht und sich nicht nur für das Handwerk, sondern auch für eine Meisterqualifikation entschieden! Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Meisterprüfung. Mit diesem Abschluss erklommen Sie den Gipfel der handwerklichen Bildung! Sie sind hervorragende Fachkräfte, die unser Land so dringend benötigt. Sie sind exzellent ausgebildete Führungskräfte, künftige Unternehmerinnen, Unternehmer und Ausbilder. Sie zählen zur Bildungselite in unserem Land! Ihre Universalkenntnisse machen Sie zu heiß begehrten Gestaltern nicht nur im Handwerk. Sie und Ihre Familien haben allen Grund, stolz auf diese Leistung zu sein.“ Für viele war und ist die Qualifikation zum Handwerksmeister noch immer mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden. Wüst appellierte deshalb einmal mehr an die Politik, die Gleichstellung der Karrierewege via Studium und Fortbildung auch finanziell zu vollziehen und den Handwerksmeistern vollständig die Kosten der Qualifizierung zu erstatten.
Die frisch gebackenen Meisterinnen und Meister vertreten 12 Gewerke: Augenoptiker, Bäcker, Dachdecker, Elektrotechniker, Friseure, Installateure und Heizungsbauer, Konditoren, Kraftfahrzeugtechniker, Land- und Baumaschinenmechatroniker, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Schornsteinfeger sowie Tischler.
Per Videobotschaft gratulierte Brandenburgs Ministerpräsident, Dr. Dietmar Woidke den Meisterinnen und Meistern: „Herzlichen Glückwunsch den 213 Frauen und Männern, die ihre hart erarbeiteten Meisterbriefe von der Handwerkskammer Potsdam erhalten haben. Nur mit einem starken Handwerk können wir die großen Herausforderungen von Wohnungsbau bis zu klimaschonender Energiegewinnung schaffen. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass so viele tatkräftige Jungmeisterinnen und Jungmeister Verantwortung als Arbeitgeber übernehmen und ihr ganzes Können, Wissen und ihre Leidenschaft als Ausbilder an die nächste Generation weitergeben, denn ohne Fachkräfte stehen die Räder still. Ihnen allen wünsche ich jederzeit viel Energie und meisterhafte Erfolge!“
Brandenburgs Wirtschaftsstaatsekretär Hendrik Fischer würdigte die Anstrengungen der neuen Meister und motivierte die Absolventinnen und Absolventen, sich in den Regionen umzuschauen und den Mut zu haben, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen: „Ihr Meisterbrief bildet die perfekte Grundlage, auch bestehende Handwerksbetriebe, die dringend einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin suchen, erfolgreich weiterzuführen. Dazu gewährt das Land Brandenburg mit der Meistergründungsprämie eine finanzielle Anschubfinanzierung von bis zu 19.000 Euro.“
Zukunft Handwerk mit dem Meisterbrief
Die meisten neuen Meister verzeichnet in diesem Jahr mit 34 erfolgreichen Absolventen das Kfz-Technikerhandwerk, gefolgt von den Installateur- und Heizungsbauern (30), den Land- und Baumaschinenmechatronikern (29) sowie den Metallbauern (24). Der höchste Anteil an weiblichen Absolventen findet sich im Konditoren- (18) und Friseurhandwerk (13).
Kammerpräsident Wüst betonte in der Festveranstaltung am Beispiel der frisch gebackenen Meisterinnen und Meistern zudem, wie unverzichtbar die berufliche Aus- und Weiterbildung für das Handwerk und die Gesamtwirtschaft ist. Die Bedeutung der beruflichen Bildung werde endlich auch gesellschaftlich wieder mehr erkannt, aber es brauche noch viele Anstrengungen. Deshalb müsse man diese Botschaft auch immer und immer wieder zu Schulabgängerinnen und Schulabgängern, ihren Eltern und Lehrern senden. Für diese Überzeugungsarbeit seien die neuen Meisterinnen und Meister die besten Imageträger und Botschafter.
Auch nach der Meisterprüfung unterstützt die Handwerkskammer die jungen Meisterinnen und Meister: „Wir begleiten Ihren Weg. Unsere Betriebs- und Rechtsberater unterstützen Sie in Fragen der Betriebsführung. Nutzen Sie unsere kostenfreie Gründungs- und Nachfolgeberatung. Wir sind für Sie da. Auch wenn Sie sich ehrenamtlich engagieren wollen, begleiten wir Sie,“ motiviert Wüst die neue Handwerkselite, die Expertise der Mitarbeitenden der Handwerkskammer zu nutzen.
Die hohe Qualität der Meisterausbildung am Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) der Handwerkskammer Potsdam unterstreicht auch die überregionale Teilnahme der Meisterschülerinnen und Meisterschüler: Mehr als 50 Prozent der neuen Meisterinnen und Meister kommen aus anderen Bundesländern. 106 neue Meisterinnen und Meister kommen aus dem Kammerbezirk Potsdam, die sich auf die Landkreise wie folgt verteilen.
Landkreis Prignitz: 5
Landkreis Ostprignitz-Ruppin: 6
Landkreis Oberhavel: 14Landkreis Havelland: 14
Landkreis Potsdam-Mittelmark: 21
Landkreis Teltow-Fläming: 19
Stadt Brandenburg an der Havel: 10
Stadt Potsdam: 13
Das Durchschnittsalter der diesjährigen Meisterabsolventen beträgt 30,5 Jahre. Dass der Meisterbrief nicht an ein Alter gebunden ist, bewiesen zwei Zeugnisempfänger: Der jüngste Meister war am Tag seiner letzten Prüfungsleistung 20 Jahre alt, der älteste 53.
Auch in diesem Meisterjahrgang erhielt der beste gewerkeübergreifende Meisterabsolvent den Förderpreis der Handwerkskammer Potsdam: Der 23-jährige Land- und Baumaschinenmechatronikermeister Fabian Rommel aus Wittenberg/Sachsen-Anhalt freute sich über 1.000 Euro für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen am Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH).