„Sie sind die Stimme Ihres Gewerks, Sie wurden nie müde, dafür zu werben, welchen Stellenwert das Kosmetikerhandwerk für die physische und psychische Gesunderhaltung der Menschen hat. Und auch für die Gründung der Kosmetiker-Innung des Landes Brandenburg im Sommer dieses Jahres war Ihr Sachverstand und Rat von unschätzbarem Wert! Mehr als zwei Jahrzehnte konnte das westbrandenburgische Handwerk auf Sie als Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer zählen. Und auch als 1. Vorsitzende im Fachverband Elektrologie e.V. sorgen Sie für Weiterbildung Ihrer Berufskolleginnen und Berufskollegen. Das ist Ehrenamt par excellence, “ zollte Kammerpräsident Robert Wüst der Kosmetikermeisterin den verdienten Respekt.
Bis zu ihrer Selbstständigkeit im Jahr 1990 war Zimmermann als Lehrkraft in der Lehrlings- und Meisterausbildung aktiv. Die Handwerkskammer Potsdam wurde damals schon auf die engagierte Dozentin aufmerksam und beauftragte sie, die Ausbildung für Kosmetikerinnen und Kosmetiker im Kammerbezirk aufzubauen. Unter ihrer Führung gelang es, eine bundesweit geltende Ausbildungsordnung für den Beruf zu initiieren. Und auch im Weiterbildungszentrum der Handwerkskammer in Götz hinterließ sie ihre Spuren. Zum Richtfest der Bildungsstätte 1997 war das Vorhaben, hier eine staatlich anerkannte Schule für die Kosmetik zu gründen, längst noch nicht in trockenen Tüchern. Anette Zimmermann ging in die Offensive – und beim Richtfest direkt auf die anwesende damalige Arbeitsministerin Regine Hildebrandt zu… Das Ergebnis: Sie bekam tatsächlich die Genehmigung für die Schule.
Und auch gegen den Lockdown ihres Gewerks erhob Zimmermann immer wieder ihre Stimme, denn Kosmetiker und Kosmetikerinnen wurden wirtschaftlich besonders von der Pandemie getroffen: „Wir sind wertvoller, als viele denken, wir sind nicht nur schminken und Nägel machen“, forderte sie gerade in diesen schweren Coronazeiten gemeinsam mit ihren Berufskolleginnen immer wieder die Wertschätzung und Prüfung der Systemrelevanz ein.
Auch wenn Anette Zimmermann ihr Ehrenamt nach 20 Jahren in der Vollversammlung der Handwerkskammer Potsdam zum Ende der Legislaturperiode aufgibt, ganz zur Ruhe setzt sie sich noch nicht. Bis zu ihrem 70. möchte sie noch weiterarbeiten. Und ist ihren Eltern heute noch dankbar, dass sie den Beruf ihrer Wahl ergreifen konnte. Denn bis heute lebt und liebt sie ihr Handwerk.
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