Am 3. April 2023 wird Celina Philipp von der Vizepräsidentin der Handwerkskammer Potsdam, Dörte Thie, in ihrem Ausbildungsbetrieb für ihre vorbildlichen Ausbildungsleistungen als Auszubildende des Monats April geehrt.
In der Ruppin Zahntechnik GmbH wurden seit Anfang der 90er Jahre 76 junge Menschen zu Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern ausgebildet - 14 Auszubildende sind es aktuell. Bei so vielen Azubis ist es womöglich besonders schwierig, seine Stärken zu zeigen. Celina Philipp ist das gelungen. Sie sieht ihre Ausbildung als wichtiges Fundament für ein späteres zahnmedizinisches Studium, verrät Jennifer Berger, die am Standort Neuruppin für die Auszubildenden verantwortlich zeichnet.
„Wir bauen darauf, dass Celina uns auch nach der Ausbildung verbunden bleibt“, erklärt sie auf die Frage, ob sich die Ausbildung für den Betrieb dann überhaupt lohnt. Schon mehrfach habe man die Erfahrung gemacht, dass junge Menschen, die hier gelernt haben, später als Auftraggeber wiederkehren, wenn sie eine eigene Praxis haben. Oder auch während des Studiums weiter das Labor unterstützen. „Das ist ja das Gute am Handwerk – was man einmal gelernt hat, bleibt einem für immer.“ Deshalb werde auch allen Gesellen die Übernahme im Betrieb angeboten. Außerdem beteiligt sich das Labor an der Meisterausbildung seines Fachkräftenachwuchses, sorgt für regelmäßige Fortbildungen oder organisiert die Teilnahme an Wettbewerben.
Davon profitiert auch Celina. Ihre Ausbilderin beschreibt sie als ruhig und gleichzeitig aufgeschlossen und wissbegierig. Über die Schule bewarb sie sich vergangenen Sommer auf einer Fachveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie e.V. für einen Vortrag zu Zahnkorrekturschienen, den sie dann selbstbewusst auch vor dem Fachpublikum hielt. Schon im ersten Lehrjahr nahm Celina an einem Azubi-Wettbewerb in Tschechien teil und erst jüngst am Nachwuchswettbewerb des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI). Und auch die Einladung für den Gysi-Preis, benannt nach einem Pionier der Prothetik – Professor Alfred Gysi – der jährlich auf einer Fachmesse in Köln verliehen wird, liegt für Celina schon bereit.
„Man spürt, dass Celina einen Plan für ihre Zukunft hat. Diese Zielstrebigkeit sorgt auch dafür, dass wir uns hier im Betrieb auf sie verlassen können“, berichtet Zahntechnikermeisterin Jennifer Berger. Man setzt große Hoffnungen in den jungen Nachwuchs der Zunft, denn auch wenn in dem hoch technologisierten Handwerk bereits viele Prozesse über digitale Technik gesteuert werden, braucht es die Fachkenntnis des Handwerkers, um jeweils die beste Lösung für die Patienten zu finden. Über 60 Mitarbeitende garantieren das am Standort in Neuruppin. Darüber hinaus gibt es zwölf kleinere Labore zwischen Berlin und der Ostsee, die zum Unternehmen gehören.
Von der Handwerkskammer Potsdam wurde der Betrieb bereits 2020 mit dem Umweltsiegel zertifiziert und in die Umweltpartnerschaft des Landes Brandenburg aufgenommen. Damals wie heute werden Prozesse in der Produktion hinterfragt und unter Umweltgesichtspunkten optimiert. So fahren inzwischen 36 Mitarbeiter mit Elektrofahrrädern, die der Betrieb zur Verfügung stellt, zur Arbeit. Nun sollen E-Autos samt Ladeinfrastruktur folgen, berichtet Jennifer Berger, die im Haus auch für das Qualitäts- und Umweltmanagement zuständig ist. „Wenn wir die Zukunft unseres Betriebes und unserer Mitarbeitenden unterstützen, sind wir auch interessant für die junge Generation“, ist sich die engagierte Meisterin sicher. Davon berichtet sie dann auch auf Ausbildungsmessen in der Region und hofft, auch künftig junge Leute für ihr Handwerk gewinnen zu können.
Hintergrund:
Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Potsdam sind aktuell knapp 1.000 freie Lehrstellen und rund 270 Praktika-Angebote in 62 Ausbildungsberufen zu vergeben. Darunter sind auch freie Stellen für Zahntechniker/in, für Augenoptiker/in oder Feinwerkmechaniker/in.
www.hwk-potsdam.de/ausbildungsboerse
Seit Juli 2014 ehrt die Handwerkskammer Potsdam monatlich einen Lehrling als „Azubi des Monats“. Vorgeschlagen werden die „Azubis des Monats“ von ihren Ausbildungsbetrieben, denn sie können am besten einschätzen, wer diese Auszeichnung verdient.