Ab heute erzählt der Brandenburger in den sozialen Medien als bundesweiter Botschafter für das Handwerk seine Beweggründe und motiviert andere junge Menschen, sich mit den vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk vertraut zu machen.
Er selbst legte in den letzten Jahren den Turbo ein. Seit 2018 ist er Bootsbau- und Schiffsbauermeister. Mit einem Mikrokredit der KfW finanzierte er damals seine erste mobile Bootsbauerwerkstatt. Inzwischen findet sich seine Werft in Potsdam. Aktuell investiert er am Stadthafen in Teltow in eine neue Werkshalle, die Ende des Jahres fertig sein soll. Die Leidenschaft und der Enthusiasmus für sein Handwerk zahlen sich aus. Heute, im Alter von 27 Jahren, steuert er seinen eigenen Betrieb wie ein großer Kapitän. Mit an Bord sind inzwischen zwei Firmenfahrzeuge inklusive eines selbst umgebauten Feuerwehrautos und eine fünfköpfige Crew. Außerdem bildet er vom ersten Tage an aus. Wenn die neue Werkshalle fertig ist, wird seine Crew auf 15 bis 20 Mitarbeiter anwachsen. Dann sollen auch zwei weitere Auszubildende hinzukommen. „46 Bewerbungen auf zwei Ausbildungsstellen – das überraschte selbst mich. Es zeigt aber auch, dass es viele junge Menschen wie mich gibt, die mit ihren eigenen Händen etwas gestalten wollen,“ freut sich der Potsdamer.
Handwerkskammerpräsident Robert Wüst, der nicht nur Deutschlands jüngster Präsident ist, sondern ebenfalls als Metallbauermeister ein Handwerksunternehmen führt, zollt dem jungen Mann Respekt für dieses Engagement: „Als Botschafter für das Handwerk zeigt er mit seiner eigenen Geschichte, wie abwechslungsreich Handwerk ist, welche Bedeutung es für unsere Gesellschaft hat und welches Lebensgefühl es vermittelt. Ich bin überzeugt, dass es im Land Brandenburg abertausende solch motivierter junger Menschen gibt, die unseren Wirtschaftszweig mitgestalten und unser Land lebenswert machen wollen. Natürlich erreichen wir diese und ihre Eltern heute am besten in den sozialen Medien.
Juliens Unterstützung, seine Erfolgsstory dort zu erzählen, ist daher auch ein Aufruf, sich zu trauen und seinen eigenen Traum zu leben. Die Umsetzung dessen kann man übrigens gerade zum jetzigen Zeitpunkt in Angriff nehmen. Denn noch bis Ende Oktober ist es möglich, eine Ausbildung zu beginnen. Allein in Westbrandenburg gibt es noch fast 870 freie Lehrstellen in 61 Ausbildungsberufen.“
Julien Norman selbst schätzt vor allem die Vielseitigkeit seines Gewerks. Denn Bootsbauerinnen und Bootsbauer sind echte Allrounder. Sie verarbeiten verschiedene Materialien wie etwa Holz und Kunststoff, kümmern sich um die Lackierung, Elektrik, Sanitäranlagen, Schlosserarbeiten u.v.m. Außerdem braucht Julien Norman immer „frische Luft, Sonnenstrahlen und das Geräusch von den Wellen.“ Und davon hat Brandenburg ja jede Menge zu bieten.
„Dieses stetige Wachsen ist für mich sehr spannend. Das ist alles Neuland, ich bin da nicht reingeboren worden“, erzählt der junge Familienvater. Am Ende eines Arbeitstages zählt für Julien Norman aber nicht nur das Unternehmens-Wachstum und der Profit: „Das Geilste bei so einer Arbeit ist, wenn man zum Feierabend seine Badehose anziehen und in die Havel springen kann.“
Juliens Geschichte bei YouTube: https://youtu.be/G4Bfr8aCx9U
Hintergrund
Die Kurz-Dokumentation mit Julien Norman Melke ist Teil einer 10-teiligen Social-Media-Filmreihe, mit der das Handwerk auf die vielseitigen Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk aufmerksam macht. In jeder Kurz-Doku gibt eine junge Handwerkerin oder ein junger Handwerker aus einem anderen Gewerk Einblick in den jeweiligen Beruf. Dabei wird deutlich: Die Ausbildung im Handwerk bietet interessante Perspektiven für junge Menschen. Zudem spielen viele Themen, die der Generation Z besonders am Herzen liegen, im Handwerk eine große Rolle – von Diversität über Gestaltungsfreiheit bis Nachhaltigkeit.