Am 22. Mai 2023 wird Janick Kahle in seinem Ausbildungsbetrieb von der Handwerkskammer Potsdam für seine besonderen Ausbildungsleistungen als Auszubildender des Monats Mai geehrt.
Die Leidenschaft für Technik und das Verständnis für alles Mechanische wurde bei Janick Kahle bereits in frühester Kindheit geweckt. Auf dem elterlichen Hof werden nämlich die Oldtimer der DDR liebevoll gepflegt. Wartburg und Trabi oder Simson und Jawa stehen in der Werkstatt von Vater Marko Kahle und werden mit viel Liebe restauriert. Dabei half auch Janick schon beizeiten. Für den jungen Mann stand also lange vor dem Schulabschluss fest, dass die Konstruktionstechnik im Metallbereich seine große Leidenschaft ist.
Dieses Engagement macht den Azubi im dritten Lehrjahr zu einem Gewinn für seinen Ausbildungsbetrieb. „Janick arbeitet ganz präzise, sorgfältig und gewissenhaft“, berichtet sein Ausbilder Benjamin Beyer im Empfehlungsschreiben über seinen Schützling. Schon während der Schulzeit absolvierte der junge Mann mehrere kurze Praktika in dem Metallbaubetrieb. Bereits im zweiten Lehrjahr unterstützte er im Bereich Treppen- und Geländerbau. Dabei liegen ihm vor allem knifflige Aufgaben, wie Beyer berichtet. Seine Erfolge lassen ihn auch als Persönlichkeit reifen. Er sei viel selbstbewusster geworden, bestätigen die Kollegen.
Deshalb werde man Janick auch ein Angebot zur Übernahme unterbreiten, wenn er im kommenden Frühjahr erfolgreich seinen Gesellenbrief in der Tasche hat. „Wir wollen ihn im Betrieb halten, weil wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können.“ Das bescheinigt auch Lutz Witzke, sein Klassenleiter am Oberstufenzentrum „Gebrüder Reichstein“ in Brandenburg an der Havel, in dem der angehende Konstruktionstechniker den theoretischen Teil seiner Ausbildung absolviert.
Die Geschichte des Handwerksbetriebes geht bis ins Jahr 1959 zurück. 1988 übernahm Gerhard Maserowski als einstiger Mitarbeiter des Firmengründers Erich Bath das Unternehmen und gab ihm den Namen Metallbau Maserowski. Im Jahr 2002 trat seine Tochter Petra Müller die Nachfolge an. Der erste Lehrling begann nur ein Jahr später seine Ausbildung. Heute sind hier acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, vom Lehrling über den Schweißfachmann bis hin zum Betriebswirt des Handwerks. Die Leistungen der Metallbauer reichen von Konstruktionen für Treppen, Balkone und Überdachungen bis zu Stahlbauelementen und gewalzten Doppel-T-Trägern. Auch die Einfahrtstore des Straßenbahndepots in Brandenburg wurden nach historischem Vorbild gefertigt und der Besucherlaufsteg zum Schutz des historischen Marmorfußbodens im Neuen Palais im Park von Sanssouci kommen aus der Werkstatt des Handwerksbetriebs.
Dass der 20-jährige Janick Kahle sein Handwerk schon jetzt bestens beherrscht, davon konnte sich zuletzt auch der Präsident der Handwerkskammer Potsdam, Robert Wüst, überzeugen. Denn beim renommierten Wettbewerb „Jugend schweißt“ des DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. sicherte sich Janick im Bereich Wolfram-Inertgasschweißen (WIG) den ersten Platz. Im praktischen wie auch im theoretischen Teil war er der beste unter den zwölf Teilnehmern aus dem gesamten Kammerbezirk. Damit qualifizierte er sich auch für den Landeswettbewerb. „Fest steht schon jetzt,“, sagte Robert Wüst bei der Auszeichnung der Preisträger, „die Ausbildungsbetriebe haben all das Wissen und Können vermittelt, um in diesem Wettbewerb, aber auch in Zukunft, im Handwerk bestehen zu können.“
Hintergrund:
Im Kammerbezirk der Handwerkskammer Potsdam sind aktuell knapp 1.000 freie Lehrstellen und rund 270 Praktika-Angebote in 62 Ausbildungsberufen zu vergeben. Darunter sind auch rund 65 freie Lehrstellen für Metallbauer/in Schwerpunkt Konstruktionstechnik aber auch drei Feinwerkmechaniker/-in, 17 für Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in ebenso wie 26 Lehrstellen für Land- und Baumaschinenmechatroniker/in und sechs für Klempner.
www.hwk-potsdam.de/ausbildungsboerse
Seit Juli 2014 ehrt die Handwerkskammer Potsdam monatlich einen Lehrling als „Azubi des Monats“. Vorgeschlagen werden die „Azubis des Monats“ von ihren Ausbildungsbetrieben, denn sie können am besten einschätzen, wer diese Auszeichnung verdient.