540 Männer und Frauen erwarben im Jahr 1998 bei der Handwerkskammer Potsdam den Meisterbrief. Viele von ihnen gründeten einen Handwerksbetrieb, führten einen Familienunternehmen weiter oder übernahmen als Ausbilder oder Betriebsleiter besondere Verantwortung. Rund 350 der damaligen Absolventinnen und Absolventen sind heute noch als Betriebsinhaberinnen, Betriebsinhaber oder angestellte Fachkräfte in Westbrandenburg und anderen Bundesländern aktiv. Für ihre außergewöhnlichen Leistungen und ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes Brandenburg wurden den anwesenden Meisterinnen und Meistern in der Festveranstaltung von der Handwerkskammer Potsdam der Silberne Meisterbrief überreicht.
Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, gratulierte den Silbermeisterinnen und Silbermeister: „Sie hier im Saal blicken auf insgesamt rund 3.500 Jahre Handwerkskunst zurück. Blickt man auf diese Zeitspanne, erstreckt sie sich von der Antike über die mittelalterlichen Handwerkszünfte, die Renaissance und die Aufklärung bis hin zur industriellen Revolution, der Einführung moderner Technologien und schließlich dem nachhaltigen Handwerk. Und wer hat all diese Zeiten geprägt, ihr Innovation verliehen? Wir Handwerkerinnen und Handwerker. Sie sitzen heute hier für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Als stabile soziale Anker in unseren Landkreisen, Städten und Kommunen. Als Ausbilder für die junge Generation. Als ehrenamtlich tätige Männer und Frauen, die die Gesellschaft zusammenhalten.“
Wüst unterstrich die Bedeutung des Handwerks in den heutigen Zeiten: „Ohne das Handwerk, das energieeffiziente Gebäude errichtet, Solaranlagen montiert, gesunde Lebensmittel produziert und auch in den ländlichen Regionen Brandenburgs für Wertschöpfung, Arbeit und Ausbildung sorgt, kann unser Land nicht auf soliden Füßen stehen. Wir sind nicht nur die Basis der Energiewende, sondern stehen für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Wirtschaften.“
Dass das Handwerk so robust die letzten Krisenjahre gemeistert hat, sei auch den engagierten Handwerkerinnen und Handwerkern, die nun auf ihr Silbermeisterjubiläum blicken, zu verdanken. Sie vertreten die Generation der Macher und Macherinnen, deren Expertise und Einflussmöglichkeit in der Gesellschaft heute wichtiger denn je ist.
In seiner Ansprache betonte Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach die Bedeutung dieser Silbermeister für die Region und das Land Brandenburg: „Die heutigen Silbermeisterinnen und Silbermeister haben in den neunziger Jahren etwas gewagt – sie haben sich selbstständig gemacht, sie sind ein wirtschaftliches Risiko eingegangen. Diese gestandenen Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter erlebten in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten gute und teils auch anspruchsvolle Jahre. Vor allem aber haben sie alle Herausforderungen der vergangenen 25 Jahre erfolgreich bewältigt und somit einen maßgeblichen Anteil an der imposanten wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes geleistet. Dafür möchte ich mich bei den Jubilarinnen und Jubilaren bedanken.“
Die Handwerkskammer Potsdam dankte den Silbermeistern und ihren Familien für ihr langjähriges Engagement und ihren Beitrag zur Stärkung des Handwerks und der Region. Die Veranstaltung bot zudem Gelegenheit für Gespräche und den Austausch über die aktuellen Herausforderungen des Handwerks.
Unter den Jubilaren befanden sich Silbermeisterinnen und Silbermeister aus den folgenden westbrandenburgischen Regionen:
- Brandenburg an der Havel: 5
- Havelland: 16
- Oberhavel: 20
- Ostprignitz-Ruppin: 16
- Potsdam: 13
- Potsdam-Mittelmark: 21
- Prignitz: 17
- Teltow-Fläming: 27