Weil die Handwerksbetriebe händeringend nach geeigneten Bewerbern suchen, sind die Möglichkeiten für Schulabgänger in den verschiedensten Gewerken sehr vielfältig. Vom Augenoptiker bis zum Zweiradmechaniker, über den Raumausstatter und Glaser - in nahezu jeder Berufsgruppe gibt es noch freie Ausbildungsplätze. Vor allem in den Gewerken Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik , Elektroniker, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk und Friseur werden jeweils über 80 Auszubildende gesucht. Auch in den weniger bekannten Berufen lohnt es, sich nach Ausbildungsplätzen umzuschauen. So bietet das Uhrmacherhandwerk, das Sattlerhandwerk oder das Schilder- und Lichtreklameherstellerhandwerk eine solide berufliche Zukunft für interessierte Bewerber. Martina Drechsel vom Team Berufsorientierung bei der Stuttgarter Handwerkskammer rät den Jugendlichen zur betrieblichen Ausbildung: "Der Weg ist derzeit besser als die meisten anderen Alternativen. Da der Fachkräftemangel bei uns bereits angekommen ist, sollten sich Jugendliche dreimal überlegen, ob sie weiter zur Schule gehen oder nicht besser sofort eine berufliche Ausbildung im Betrieb absolvieren." Eine sichere Zukunftsperspektive, ein Einkommen und ein Stück Selbstständigkeit seien die überlegenswerten Vorteile.
Auch Abiturienten stehen die Türen weit offen. Ausbildungsexpertin Martina Drechsel betont: "Das Handwerk bietet gerade Abiturienten ausgezeichnete Bedingungen - von der verkürzten Ausbildungszeit bis zu der Möglichkeit, schon frühzeitig Teile der Meisterausbildung abzulegen. Attraktiv ist auch die wachsende Zahl dualer Studiengänge, die zu Gesellenbrief und Bachelor führt. Eine Ausbildung im Handwerk hat das, was viele Studierende oftmals vermissen - den engen Bezug zur betrieblichen Praxis."
Aktuell bietet die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer 1.000 Chancen für das Ausbildungsjahr 2014. "Wer noch einen Ausbildungsplatz für den Herbst sucht, sollte jetzt seine Last-Minute-Chance nutzen. Es ist meist sogar noch Zeit für ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb." Drechsel empfiehlt, einen Blick in die Online-Praktikum- und Lehrstellenbörse der Handwerkskammer zu werfen. Da unklare Vorstellungen von Berufen für viele Schulabgänger ein Hemmnis sind, weist sie auf die Berufsorientierungsplattform azubi-tv.de hin. Mit Videoclips über alle Ausbildungsberufe in der Region Stuttgart und einem Zugriff auf die Betriebsadressen sei der Nutzen des Videoportals für Jugendliche wie auch für Eltern hoch.
Weitere Informationen
www.hwk-stuttgart.de
www.azubi-tv.de