„Ziel ist es, gut qualifizierte Frauen für die Übernahme eines Handwerksbetriebs zu motivieren. Denn die Selbstständigkeit ist eine interessante Option im Berufsleben, die oft nur im Hintergrund mitschwingt“, bringt Gabriele Hanisch, Teamleiterin Unternehmensservice bei der Stuttgarter Handwerkskammer, die Gründe für den Aktionstag auf den Punkt. „Couragierte Frauen sollen die vielfältigen Möglichkeiten nutzen und sich selbstständig machen oder bei Handwerksbetrieben im Wege der Unternehmensnachfolge auf den Chefsessel rücken.“ Die Erfolgschancen seien derzeit aufgrund der guten wirtschaftlichen Bedingungen durchaus gegeben. Einen weiteren Grund führt Hanisch an: „Wir wollen auch die Übergabefamilien für die Potentiale ihrer Töchter und Mitarbeiterinnen sensibilisieren im Hinblick auf den unternehmerischen Generationenwechsel.“
Die Beraterin bei der Handwerkskammer weiß um die Altersstruktur und die Spätfolgen. „Wir haben im Handwerk viele Unternehmer Anfang oder Mitte sechzig. Die denken jetzt ans Aufhören, ihnen fehlt aber der geeignete Nachfolger.“ Das könne – gerade auch in frauenuntypischen Berufen - durchaus eine Handwerkerin sein. In der Region Stuttgart seien beispielsweise Chefinnen von Friseursalons häufig anzutreffen. Inhaberinnen von Stuckateurbetrieben, feinmechanischen Werkstätten oder Bäckereien gebe es dagegen selten. Gabriele Hanisch: „Das würden wir gerne beeinflussen, weil wir wissen, dass qualifizierte Frauen gute Unternehmerinnen sind.“
Die Telefonaktion mit Beratungsmöglichkeit läuft am 21. Juni ab 10 Uhr unter der Telefonnummer 0711 1657-270. Auch die persönliche Beratung soll an dem Tag potentielle Handwerkerinnen motivieren, den Chefsessel anzustreben. Idealerweise reservieren Interessierte gleich telefonisch ihre Beratungszeiten in der Handwerkskammer. Die Beratung per Internet ist im Webinar möglich. Wer sich am Aktionstag ab 15 Uhr unter http://www.hwk-stuttgart.de/nachfolgerinnen einwählt, kann sich online mit zielführenden Infos versorgen.