Die Ehrung der Kammersieger ist Teil des Leistungswettbewerbs des Handwerks in Deutschland. „Das ist die Bilanz eines Ausbildungsjahrgangs, den unsere Betriebe engagiert und motiviert hervorgebracht haben. Darauf können sie zu Recht stolz sein“, betont Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Kammer. Selbst auszubilden sei der richtige, weil nachhaltige Weg, dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken. „Dabei wird uns allen einmal mehr vor Augen geführt, wie breit die Berufsvielfalt ist. Immerhin bieten wir 130 verschiedene Ausbildungsberufe im Handwerk.“ Die Berufe der Jahrgangsbesten reichen dieses Jahr vom Behälter- und Apparatebauer-Handwerk über das Holzblasinstrumentenmacher-Handwerk bis zum Mechatroniker für Kältetechnik oder dem Straßenbauer. Unter den 65 Jahrgangsbesten sind 23 junge Frauen. So ist bester Fahrzeuglackierer eine junge Frau aus Esslingen, auch das Feinwerkmechaniker-Handwerk mit dem Schwerpunkt Zerspanungstechnik wird von einer Gesellin aus Schorndorf behauptet. Die beste Sattlerin der Fachrichtung Fahrzeugsattlerei kommt aus Vaihingen/Enz.
„Um auch zukünftig viele junge Menschen fürs Handwerk zu begeistern, muss an den allgemeinbildenden Schulen die Bandbreite der beruflichen Optionen auch jenseits der akademischen Bildungswege vermittelt werden - von Lehrern, die den Brückenschlag ins Handwerk schaffen“, sagt Thomas Hoefling. Erfreut zeigt sich der Kammerchef angesichts der Tatsache, dass 26 der besten Azubis die allgemeine Hochschulreife in der Tasche haben: "Ob mit Hauptschulabschluss, Mittlerer Reife oder Abitur, das Handwerk bietet allen Schulabgängern eine für sie passende Laufbahn mit hervorragenden Perspektiven." Das Durchschnittsalter liegt bei 21,6 Jahren. „Sie haben mit Anfang 20 bereits die erste große Stufe auf der Karriereleiter erklommen und damit vielen Studierenden etwas Entscheidendes, einen qualifizierten beruflichen Abschluss, voraus.“ Wer möchte, könne immer noch an einer Hochschule studieren oder ein duales Studium aufnehmen. Die Bildungswege im Handwerk seien vielen gar nicht bekannt, das müsse sich ändern, erklärt Hoefling. Deshalb, so seine Forderung, müssen die vielfältigen Karriereoptionen des Handwerks verpflichtend in die Lehr- und Bildungspläne für das Fach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung aufgenommen werden.
Leistungswettbewerb setzt sich fort
Bei der Bewertung der Leistung der Azubis kommt es auf die Gesamtpunktzahl bei der Gesellen- oder Abschlussprüfung an. Diese besten Handwerker aus der Region Stuttgart haben die Chance, beim Leistungswettbewerb auf Landesebene, der dieses Jahr am 27. Oktober in Heidenheim/Brenz stattfindet, teilzunehmen. Unter Prüfungsbedingungen müssen dort Arbeitsproben erstellt werden oder das Gesellenstück wird neu bewertet. Schließlich erreicht der Wettbewerb im Dezember auf Bundesebene in Berlin sein Finale.
Auch die Stiftung "Begabtenförderung berufliche Bildung" belohnt die herausragenden Leistungen. Wer besonders gut abschneidet und die Förderkriterien erfüllt, kann bei der weiteren beruflichen Qualifizierung finanziell unterstützt werden. Drei der besten Gesellen dürfen sich in der Feierstunde am 6. Oktober ein zweites Mal freuen. Sie erhalten den Förderpreis des Rotary Clubs Stuttgart. Mit dem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro sollen besonders begabte und motivierte junge Handwerker finanziell unterstützt werden.
Die Liste aller Sieger und weitere Infos finden Sie hier: http://www.hwk-stuttgart.de/plw
Zur Imagekampagne des Deutschen Handwerks: http://www.handwerk.de