Die große Zahl von herausragenden Prüfungsergebnissen steht für die qualitativ hochwertige Ausbildung im Handwerk in der Region Stuttgart. „Neben dem Fleiß und Können der Auszubildenden gilt es auch die Ausbildungsbetriebe und Berufsschulen zu loben, die den Ehrgeiz der Jugendlichen fördern, indem sie ihnen den Karrierestart ermöglichen“, betont Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. „So wie die Betriebe Vollgas bei der Ausbildung geben, erwarten wir, dass die Berufsschulen die Möglichkeiten bekommen, Tempo aufnehmen zu können, wenn es um den Einsatz von digitalen Medien geht. Während in vielen Betrieben Wirtschaft 4.0 schon Realität ist, sind zahlreiche Schulen noch nicht mit leistungsfähiger Technik ausgestattet. Hoefling: „Wie sollen künftig die Schüler mit der Technik von gestern fit für die Welt von morgen gemacht werden?“
Mit den Leistungen des aktuellen Prüfungsjahrgangs zufrieden zeigt sich Kammerchef Hoefling. „Mit der Gesellenprüfung haben die jungen Fachkräfte die erste Stufe auf dem Weg nach oben genommen - weitere Karriereschritte, wie beispielsweise der Meisterbrief, können folgen.“ Aufgrund der demografischen Entwicklung werde es immer schwieriger für den Wirtschaftsbereich Handwerk, geeignete Lehrlinge zu finden, erklärt Hoefling. Im September wurde zwar ein Plus an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen registriert, der Bedarf an Nachwuchskräften in den Handwerksbetrieben sei aber viel größer.
Die Bandbreite der Berufe, die Jahrgangsbeste stellen, reicht dieses Jahr vom Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über das Buchbinderhandwerk zum Friseurhandwerk bis zum Zimmererhandwerk. Unter den 66 Jahrgangsbesten sind 23 junge Frauen. So ist die beste Bäckerin eine junge Frau aus Schorndorf, den Beruf des Steinmetz und Steinbildhauers dominiert dieses Jahr eine Gesellin aus Riederich. Auch die seitherige Männerdomäne des Feinwerkmechaniker-Handwerks ist durch eine Preisträgerin aus Böblingen besetzt. Bei der Bewertung der Leistung kommt es auf die Gesamtpunktzahl bei der Gesellen- oder Abschlussprüfung an. Diese besten Handwerker aus der Region Stuttgart haben jetzt die Chance, beim Leistungswettbewerb auf Landesebene teilzunehmen. Unter Prüfungsbedingungen müssen dann Arbeitsproben erstellt werden oder es wird das Gesellenstück neu bewertet. Schließlich erreicht der Wettbewerb im Dezember auf Bundesebene in Münster sein finales Ende. Auch die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung belohnt die außergewöhnlichen Leistungen. Wer besonders gut abschneidet und die Förderkriterien erfüllt, kann bei der weiteren beruflichen Qualifizierung finanziell unterstützt werden. Die Förderpreise des Rotary Clubs Stuttgart werden ebenfalls an drei der besten Gesellen überreicht. Mit dem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro sollen besonders begabte und motivierte junge Handwerker finanziell unterstützt werden.
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