"Der Aufschwung im Handwerk in der Region Stuttgart geht mit viel Dynamik weiter", freut sich Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. Wie die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer in Zusammenarbeit mit Creditreform zum ersten Quartal 2011 ergab, bewertet die Hälfte der Unternehmen die aktuelle Geschäftslage positiv. Auf ein Quartal mit schlechten Geschäftszahlen blickte lediglich jeder achte Handwerker zurück. Das sind deutlich weniger als vor Jahresfrist. Der Konjunkturindikator erreicht damit einen neuen Höchststand von 43 Punkten. Ebenfalls auf einem Rekordhoch befindet sich der Erwartungsindex. Zwei Drittel der Handwerker bewerten die weitere Geschäftslage des Unternehmens mit "gut", während 2 Prozent pessimistisch sind und schwierige Monate erwarten.
Die Auftragseingänge standen im letzten Quartal zwar noch im Zeichen von Saisoneinflüssen. Angaben über gestiegene und gesunkene Auftragseingänge hielten sich mit jeweils einem Drittel die Waage. Damit melden aber deutlich mehr Betriebe als im Vorjahr einen steigenden Auftragsbestand, während die Zahl der Handwerker, die ein Auftragsminus verzeichnen, zurückgegangen ist. Bezüglich der kommenden Monate sind die Unternehmen verhalten zuversichtlich.
Kräftige Umsatzsteigerungen blieben im ersten Quartal noch aus. 28 Prozent der Befragten gelang immerhin ein Zuwachs, während 36 Prozent der Betriebe weniger Umsatz melden. Dieser Anteil hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich verringert, als gut die Hälfte der Befragten über Umsatzeinbußen klagten. Gestiegen ist der Anteil der Betriebe, die ein Umsatzplus erwirtschafteten - um rund zehn Prozentpunkte. Die Umsatzerwartungen lassen einen Frühjahrsaufschwung erwarten: Jeder zweite Handwerker rechnet mit einem Umsatzplus.
Trotz der zurückliegenden Wintermonate sind im regionalen Handwerk neue Stellen entstanden. Im Verlauf des ersten Quartals 2011 haben immerhin 12 Prozent ihre Belegschaft aufgestockt. Im Vorjahr hatte dieser Anteil erst bei 7 Prozent gelegen. Personal abbauen mussten in den vergangenen drei Monaten 5 Prozent der Betriebe im Kammerbezirk (Vorjahr: 8 Prozent). "Wir erwarten jetzt endlich positive Beschäftigungseffekte im Handwerk. 2010 konnten wir keinen Stellenzuwachs verzeichnen. Das wird sich in diesem Jahr ändern", äußert sich Munkwitz positiv zur Beschäftigungssituation. Für die nächsten drei Monate planen die Handwerksbetriebe in der Region Stuttgart weitere Personaleinstellungen. Gut ein Zehntel der Befragten möchte in den kommenden Monaten die Belegschaft ausweiten.
"Der Aufschwung in der Gesamtwirtschaft schlägt sich jetzt anders als im letzten Jahr deutlich in der optimistischen Stimmung der Handwerksbetriebe nieder", fasst Claus Munkwitz zusammen. Weiter erläutert er: "Der Aufschwung darf nicht darüber hinweg täuschen, dass es noch immer viele politische Baustellen gibt, wie beispielsweise die Beseitigung des Mittelstandsbauches und der kalten Progression. Wir müssen in der guten wirtschaftlichen Entwicklung das Fundament für weiteres und nachhaltiges Wachstum stärken. Die investitions- und leistungsfeindlichen Bereiche des Steuersystems und den sich verschärfenden Fachkräftemangel sollte die Politik dabei vorrangig in Angriff nehmen."
Der ausführliche Konjunkturbericht ist auf unserer Homepage zu finden: http://www.hwk-stuttgart.de/...