So waren im ersten Quartal 2014 von den befragten Unternehmen 61 Prozent sehr zufrieden mit ihrer Geschäftslage, nur jeder zehnte Betrieb meldete eine schlechte Situation. Nach den Aussichten für die kommenden Monate befragt, vergaben drei Viertel der befragten Handwerksfirmen die Note gut für ihre Geschäftserwartungen. Schlechte Geschäfte erwarten derzeit nur noch 4 Prozent der Betriebe in der Region Stuttgart.
Der saisonbedingte, zum Jahresstart übliche Einbruch war kaum zu spüren. 29 Prozent der befragten Handwerksfirmen meldeten ein Auftragsplus fürs erste Quartal 2014, 19 Prozent ein Auftragsminus. Die Hälfte der befragten Unternehmen erwartet in den kommenden Monaten ein Auftragsplus, mit einem Auftragsminus kalkulieren 5 Prozent der Firmen. Der Auslastungsgrad der Handwerksfirmen ist entsprechend sehr gut. 42 Prozent der Betriebe sind zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Umsatzplus und Umsatzminus hielten sich zu Jahresanfang die Waage. 52 Prozent der befragten Handwerksunternehmen gehen von einem Umsatzplus in den kommenden Wochen aus, nur 5 Prozent von einem Umsatzminus.
"Das sind Traumwerte, die an die brillanten Zahlen aus dem Jahr 2011 erinnern", ordnet Claus Munkwitz das Ergebnis ein. Allerdings sieht der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart durchaus Gefahren für die Handwerkskonjunktur. "Uns überzeugt der wirtschaftspolitische Kurs der Bundesregierung nicht. Wenn Rentenreform und Mindestlohn wie geplant kommen, werden unsere Betriebe die Auswirkungen bei den Lohn- und Lohnnebenkosten spüren, mit allen Konsequenzen etwa bei Gewinnen oder Investitionsvorhaben." Die derzeit sehr erfreuliche Personalpolitik - 13 Prozent der befragten Handwerksfirmen haben neue Mitarbeiter eingestellt, 12 Prozent wollen ihre Personaldecke weiter erhöhen - könne dann nicht ohne weiteres fortgeführt werden.
Begrüßenswert sei die Einigung von Bund und Ländern bei der EEG-Reform, so Munkwitz weiter. Doch die Steigerung der Energieeffizienz und die Förderung energetischer Sanierungen seien noch immer ungeklärt. "Für investitionswillige Immobilienbesitzer wie ausführende Betriebe gleichermaßen bleibt es eine Hängepartie", konstatiert der Kammerchef. Dass jetzt die Abschaffung des Steuerbonus für Handwerkerleistungen diskutiert wird, sieht er in diesem Zusammenhang besonders kritisch. Die Möglichkeit, Steuern zu sparen, sei ja ein wichtiger Anreiz gerade auch für energetische Modernisierungen. Sie müsse bestehen bleiben.