Die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe sind voller als zu Jahresbeginn. Ein Drittel der Betriebsinhaber berichtet von gestiegenen Auftragszahlen, nur ein Achtel dagegen von Auftragsrückgängen. Dadurch hat sich die Betriebsauslastung im Vergleich zum ersten Quartal verbessert. Sie liegt aber leicht unter den Werten des letzten Jahres. Ähnlich ist die Situation bei den Umsätzen. Im zweiten Quartal 2013 verbuchten mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen gestiegene Umsätze. 17 Prozent der Handwerker geben an, dass ihre Umsätze in den letzten drei Monaten gesunken sind. In ihren Erwartungen bezüglich Auftragslage und Umsätzen sind die Handwerker jedoch vorsichtig. Die Mehrheit geht von einer gleichbleibenden Situation aus. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmer im Kammerbezirk Stuttgart ist und bleibt trotz einer Schwächung auf einem hohen Niveau, so die Umfrage. Das Handwerk sendet derzeit positive Impulse auf den Arbeitsmarkt. Neun Prozent der Betriebe haben neue Mitarbeiter eingestellt und nur fünf Prozent mussten Personal entlassen. Auch in den kommenden Wochen werden neue Arbeitskräfte nachgefragt werden. So plant jeder neunte Betrieb Mitarbeiter einzustellen. Dagegen werden nur fünf Prozent der befragten Unternehmen ihre Personaldecke verkürzen.
Ein Blick auf die einzelnen Gewerke zeigt, dass Betriebe im Bau und Ausbau die "Konjunkturlokomotiven" des Handwerks sind. Ihre Konjunkturindikatoren (Bau +73 Punkte, Ausbau +67 Punkte) liegen über dem Durchschnittswert der Region (+50 Punkte). Schwächer sind die Werte im Gewerblichen Bedarf. Der Konjunkturindikator von +30 Punkten deutet auf eine stabile Geschäftssituation hin, mit der die regionalen Handwerksbetriebe des Gewerblichen Bedarfs aber recht zufrieden sind, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, Claus Munkwitz.
"Schwächen in der exportorientierten Industrie wirken sich immer auch auf das Handwerk aus", erläutert der Kammerchef. Das Handwerk profitiere einerseits vom starken Industriestandort, sei andererseits dadurch aber auch verletzlich. Die sich abzeichnende Erholung im produzierenden Gewerbe der Region führt deshalb gerade in den Landkreisen Böblingen und Esslingen mit ihren bedeutenden Unternehmen des Fahrzeug- und Maschinenbaus zu deutlich positiven Bewertungen durch die Handwerksbetriebe.