Knapp 60 Prozent der befragten Handwerksunternehmen geben ihrer Geschäftsentwicklung der vergangenen drei Monate die Note gut. Die Auftragsbücher waren gut gefüllt. Jede dritte Handwerksfirma konnte sich über eine Auftragssteigerung und knapp 40 Prozent der Befragten über ein Umsatzplus freuen. Zusätzliche Aufträge werden mit deutlich Personal mehr abgewickelt. 13 Prozent der Firmen haben neue Mitarbeiter eingestellt, nur knapp 6 Prozent ihr Personal reduziert. Die Entwicklung für die kommenden Monate wird von den Handwerkern etwas verhaltener eingeschätzt. Der Index der Geschäftserwartungen aus dem Saldo positiver und negativer Bewertungen rutscht von plus 70,5 Punkten im ersten Quartal auf plus 50,0 Punkte. Dennoch geht etwa ein Viertel der Betriebe von einem steigenden Auftragsaufkommen aus. 27 Prozent der Befragten rechnen mit steigenden Umsätzen.
In den kommenden Wochen planen die Firmen keine Personalaufstockung. "Verantwortlich dafür sind die erfahrungsgemäß schwächeren Sommermonate mit den Ferien", erläutert Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. Die Indizes seien dennoch bemerkenswert, denn anders als beispielsweise im letzten Jahr fiel der winterbedingte Einbruch im ersten Quartal aus und damit auch die saisonale Frühjahrsbelebung. "Die Unternehmen schaffen seit dem letzten Jahr quasi durch. Die Ergebnisse halten sich dennoch auf hohem Niveau. Das spricht für die anhaltend gute Auftragslage und Betriebsauslastung", so Munkwitz. Die Handwerkskammer geht auch künftig von einer stabilen Lage aus, denn die Rahmenbedingungen mit einem niedrigen Zinsniveau und einem regelrechten Bauboom sind exzellent. Der Kammerchef mahnt allerdings: "Die Politik darf sich nicht auf der konjunkturell guten Lage ausruhen. Anstatt Klientelpolitik zu betreiben und Unternehmen und Beschäftigte mit den Folgen von Mindestlohn und verquerer Rentenpolitik zu belasten, sollten besser die sozialen Sicherungssystem zukunftsfest gemacht und der Effekt der kalten Progression bei der Lohnsteuer gemildert werden."