Drei von fünf Betrieben (60 Prozent) beurteilten ihre geschäftliche Entwicklung mit gut und nur rund jedes zwölfte Handwerksunternehmen (9 Prozent) mit mangelhaft. Mehr als drei Viertel der Handwerksunternehmen (78 Prozent) gehen auch in den kommenden Monaten von einem positiven Geschäftsverlauf aus, lediglich zwei Prozent prognostizieren eine negative Geschäftsentwicklung. Das Auftragsaufkommen der Handwerksbetriebe in der Region Stuttgart hat im Jahresvergleich zwar ein wenig nachgelassen, die Umsätze zeigen im ersten Quartal 2015 einen saisonal bedingten Einbruch. Auch die Betriebsauslastung ist im Vergleich zum Vorjahr etwas schlechter. Die Einschätzungen der Betriebe hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung sind jedoch sehr zuversichtlich: Die Hälfte der befragten Betriebe rechnet mit einem Plus bei den Aufträgen und Umsätzen, nur jeder zwanzigste mit einem Minus. Der Beschäftigungsimpuls, der im ersten Quartal dieses Jahres von den Handwerksbetrieben ausging, war verhaltener als im Jahr zuvor. In den letzten zwölf Wochen stellte jedes neunte Unternehmen neue Mitarbeiter ein, jedoch verkleinerte im selben Zeitraum auch jede zwölfte Firma ihren Personalstock. Die Betriebe planen aber in den kommenden Monaten wieder mehr Mitarbeiter einzustellen: zehn Prozent wollen ihre Personaldecke verstärken, nur vier Prozent abschmelzen.
Diese positive Grundstimmung müsse von Seiten der Politik stabilisiert werden. "Vor allem brauchen unsere Betriebe mehr Planungssicherheit. Zu viel befindet sich derzeit in der Schwebe", kommentiert Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. Zu nennen seien hier zum Beispiel die künftige steuerliche Förderung energetischer Sanierungen und der Abbau der kalten Progression. Munkwitz fordert außerdem bei anstehenden Entscheidungen eine deutliche Akzentverschiebung weg von einer Sozial- und hin zu einer echten Wirtschaftspolitik. "Wir erwarten von der Politik unter anderem eine mittelstandsfreundliche Ausgestaltung der Erbschaftssteuer, die Rücknahme des bürokratischen Irrsinns beim Mindestlohn und die ehrliche Überprüfung der Mehrbelastungen durch die neue Rundfunkgebühr", so Munkwitz.
Den ausführlichen Konjunkturbericht finden Sie hier: http://www.hwk-stuttgart.de/...