"Wichtigste Voraussetzung dafür ist eine wirtschaftsfreundliche Linie der Politik. Daran haben wir nach den ersten Arbeitsergebnissen der Großen Koalition in Berlin allerdings Zweifel", gibt Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, zu bedenken. Besonders die Geschenke aus dem Arbeits- und Sozialministerium wie Mütterrente und Frühverrentung mit 63 würden zu einer weiteren Belastung für Unternehmen und Arbeitnehmer führen. "Insgesamt sehen wir in der Zukunft große Risiken für das arbeitsintensive Handwerk", fasst Munkwitz zusammen.
Die Auftragslage der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk hat sich im vierten Quartal 2013 deutlich verbessert und lag auf einem hohen Niveau. Jedes dritte Handwerksunternehmen (33 Prozent) konnte sich über eine höhere Auftragslage freuen. Die Betriebe waren demzufolge auch besser ausgelastet. Über nennenswerte Kapazitätsreserven (Auslastungsgrad unter 60 Prozent) verfügte im vierten Quartal 2013 nur jeder neunte Betrieb. Analog dazu berichten zwei von fünf Betrieben über Umsatzsteigerungen am Jahresende 2013.
Im nächsten Quartal gehen die Stuttgarter Handwerker zwar von volleren Auftragsbüchern aus, sind aber hinsichtlich der Umsätze skeptisch. Derzeit rechnen 16 Prozent der befragten Handwerker mit steigenden Umsätzen, 30 Prozent befürchten Umsatzeinbußen. In dieser Einschätzung schlagen sich die kommenden Wintermonate nieder.
Die Personaldecke schien im vierten Quartal 2013 mehr als ausreichend gewesen zu sein, nachdem in den Monaten zuvor neue Arbeitsplätze geschaffen worden waren. Insgesamt hat sich die Mitarbeiterzahl in den Handwerksbetrieben leicht verringert (-1 Prozentpunkt). Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe wieder einen höheren Personalbedarf. Durchweg positiv sieht es bei den Investitionen aus. 60 Prozent der Handwerker haben im letzten Quartal in Maschinen und Ausrüstung investiert, rund ein Viertel hat sogar das Budget dafür erhöht. Die Investitionsfreude wird sich auch in den kommenden Monaten halten.
Die Pressemeldung mit dem ausführlichen Konjunkturbericht finden Sie hier: http://www.hwk-stuttgart.de/presse/pressenachrichten/pressenachrichten-2014/januar-2014/pressenachricht-nr-0022014.html