Über die Hälfte der Befragten bewertete ihre Geschäftslage als gut, nur 16 Prozent waren unzufrieden. Dank der guten Bewertung der Geschäftslage und einer optimistischen Erwartungshaltung legte der Konjunkturindikator Handwerk 20 Zähler zu und erreichte somit plus 33 Punkte (Vorjahr: plus 13 Punkte). Vollere Auftragsbücher hatten in den letzten drei Monaten 41 Prozent der Befragten. Hinsichtlich ihrer Auftragsentwicklung im nächsten Quartal zeigen sich die Betriebe in der Region zuversichtlich. Dank der guten Auftragslage konnten die Handwerksfirmen ihre Produktionskapazitäten wieder in größerem Umfang nutzen. Spürbar weniger Betriebe klagten dagegen über große Kapazitätsfreiräume (23 Prozent; Vorjahr: 36 Prozent).
Die Umsatzentwicklung der regionalen Handwerksunternehmen war wesentlich dynamischer als vor einem Jahr. Über höhere Umsätze freuten sich in den letzten drei Monaten 38 Prozent der Betriebe, von Umsatzrückgängen berichteten 20 Prozent. „Wir freuen uns zu sehen, dass regionale Handwerker ihre künftige Auftragslage optimistisch und mit höheren Erwartungen als im Vorjahr sehen“, resümiert Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart.
In allen Handwerksgruppen gestaltete sich die Geschäftslage der regionalen Betriebe deutlich besser als noch vor einem Jahr. Am besten bewertete das Bauhauptgewerbe die Geschäftslage, gefolgt vom Ausbauhandwerk. Den größten Stimmungsaufschwung erlebte der Gewerbliche Bedarf. Auch in der Gesundheitsbranche hellte sich die Stimmung ordentlich auf. Die Erwartungen für das nächste Quartal haben sich dagegen beim Bauhauptgewerbe deutlich verschlechtert, was auf die Knappheit bei wichtigen Rohstoffen wie Holz und Baumaterialien zurückzuführen ist.
Mit Blick auf die zurückliegenden Monate, in denen das Handwerk deutliche Einschnitte erleben musste, wünscht sich der Stuttgarter Kammerchef, dass die Politik die bislang umgesetzten Unterstützungsmaßnahmen für das Handwerk künftig intensiviert. „Die Finanzhilfen waren gut, konnten aber nicht überall die wegfallenden Umsätze ersetzen. Wichtig ist es jetzt, dass die Politik Handwerksbetriebe entlastet und stärkt, zum Beispiel im Bereich der Ausbildung.“ Ebenfalls wichtig seien verlässliche Rahmenbedingungen vor allem bei den Sozialabgaben. Hoefling: „Das Handwerk ist ein sehr personalintensiver Wirtschaftsbereich. Der von Experten bereits avisierte Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge auf deutlich über 40 Prozent bereitet unseren Betrieben viel Kopfzerbrechen.“
Den vollständigen Konjunkturbericht finden Sie online unter www.hwk-stuttgart.de/konjunktur