„Ins Leben gerufen wurde das EEN von der Europäischen Union. Es bildet das weltweit größte Netzwerk zur Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen“, erläutert Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart und Leiter von Handwerk International Baden-Württemberg. Die Unterstützungsangebote für Handwerksbetriebe sind vielfältig: „Dazu zählen die Abwicklung grenzüberschreitender Aufträge, die Erschließung neuer Auslandsmärkte oder die Teilnahme an europäischen Projekten.“ So bieten die Experten individuelle Beratungen, Informationsveranstaltungen und branchenspezifische Unternehmerreisen zur Markterkundung an. Insbesondere bei individuellen Anliegen und Fragen zu ausländischen Märkten könne das Netzwerk weiterhelfen: „Durch die enge internationale Vernetzung sind länderspezifische Marktinformationen oder der Kontakt zu Experten kein Problem.“
Zentral sei auch die Unterstützung bei der Suche nach Kooperationspartnern: „Kleinen Betrieben fällt es oft schwer, im Ausland Fuß zu fassen. Mithilfe der Datenbank oder im Rahmen von Kooperationsbörsen können potentielle Geschäftspartner im Ausland gefunden werden“, erklärt Kammerchef Peter Friedrich. Das EEN unterstützt auch bei der Beteiligung an europäischen Förderprogrammen – vor allem im Bereich Forschung und Innovation – und bei der Optimierung des betriebsinternen Innovationsmanagements. Zudem besitzt das Netzwerk eine Feedback-Funktion: „Falls Unternehmen Probleme mit den europäischen Rahmenbedingungen haben, beispielsweise bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen, gibt das EEN die Rückmeldung direkt an die Europäische Kommission weiter.“
Die Schreinerei Alfred Kiess GmbH in Stuttgart ist international tätig und arbeitet eng mit Handwerk International und dem EEN zusammen. „Unter anderem haben wir an zahlreichen Kooperationsbörsen und Unternehmerreisen teilgenommen, aus denen viele wichtige Geschäftskontakte entstanden sind“, erklärt Wolfgang Rosskopf, Geschäftsführer der Alfred Kiess GmbH. Insbesondere das spezifische Wissen, das durch die vielen internationalen Kontakte im Netzwerk vorhanden ist, sei eine große Unterstützung gewesen. „Außerdem profitieren wir von der Möglichkeit, sich als Unternehmen aktiv im Netzwerk einzubringen und mit anderen Unternehmen auszutauschen.“
In der neu begonnenen Förderperiode werden weitere Maßnahmen angeboten, die Firmen dabei unterstützen, die politischen Strategien der Europäischen Union umzusetzen. „Ein Schwerpunkt ist die Verbesserung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit der Unternehmen, indem der Übergang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen von den Fachleuten des EEN begleitet wird“, erläutert Hauptgeschäftsführer Peter Friedrich. Auch die Digitalisierung soll mit verschiedenen Maßnahmen noch weiter vorangetrieben werden. In Zusammenarbeit mit weiteren Netzwerken auf europäischer Ebene werden Betriebe dabei unterstützt, ihre Geschäftsprozesse anzupassen, digitale Technologien zu nutzen und neue Produkte und Dienstleistungen mit digitalen Mitteln zu entwickeln. Auch das Thema Krisen-Resilienz rückt in den Fokus: „Das Netzwerk wird verstärkt Betriebe dabei unterstützen, widerstandsfähiger zu werden, sich vollständig von den Folgen der Corona-Krise zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen.“ Dank der Förderung der Europäischen Kommission und regionaler Kofinanzierung ist ein Großteil der Angebote kostenfrei.
Weitere Informationen gibt es online unter www.handwerk-international.de/een und www.enterprise-europe-bw.de