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Spitzen-Leistung des Handwerksnachwuchs in Baden-Württemberg

85 junge Handwerkerinnen und Handwerker sind die Besten im Land, 17 der Top-Talente kommen aus der Region Stuttgart

(PresseBox) (Stuttgart, )
Um einmal im Jahr die Besten ihres Gewerks zu finden, messen sich Junghandwerkerinnen und Junghandwerker nach ihrer Gesellenprüfung im Wettbewerb der Deutschen Meisterschaft des Handwerks – German Craft Skills. Die besten Gesellinnen und Gesellen der Regionen haben nun auf der Landesebene ihr handwerkliches Können gezeigt: Mit ihrer Leistung haben 85 talentierte Nachwuchskräfte aus verschiedenen Gewerken überzeugt und sich somit für die Bundesentscheidung qualifiziert. „Die Spitzenergebnisse beweisen wieder einmal, mit wie viel Leidenschaft und Engagement unsere Azubis ihrem Handwerk nachgehen“, freut sich Rainer Reichhold, Präsident der Dachorganisation HANDWERK BW und der Handwerkskammer Region Stuttgart. „Wir brauchen so motivierte und leistungsbereite junge Menschen, die das Handwerk in die Zukunft tragen.“

Die Landessiegerinnen und Landessieger wurden beim Festakt im Neuen Schloss in Stuttgart vergangenen Samstag gebührend gefeiert. Bei der Siegerehrung betonte Handwerkspräsident Rainer Reichhold: „Ihre harte Arbeit der letzten Jahre hat sich ausgezahlt. Sie alle sind die beste Werbung fürs Handwerk: Denn Sie zeigen, wie hochwertig und vielseitig die Arbeit ist und dass man mit Leidenschaft und Ehrgeiz alles erreichen kann.“ Auch die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Schirmherrin der Veranstaltung, gratulierte dem talentierten Handwerksnachwuchs: „Einen herzlichen Glückwunsch an alle Landessieger – und machen Sie gerne auf diesem Niveau weiter. Sie gehören ab sofort zu den gefragtesten Fachkräften des Landes. Sie stehen für Innovation, Präzision und Leistung. Darauf dürfen Sie, aber auch das gesamte Handwerk, zurecht stolz sein.“

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills sei eine Herausforderung, die sich für Junghandwerkerinnen und Junghandwerker lohne, so Reichhold. „Die Gesellinnen und Gesellen können sich nicht nur mit Gleichgesinnten aus verschiedenen Gewerken vernetzen, ihre Leistung im Wettbewerb ist auch ein hervorragendes Aushängeschild für ihre handwerklichen Fähigkeiten.“ Das sei ein unheimlicher Karriereschub, ergänzt der Handwerkspräsident: „Wer möchte nicht so motivierte und engagierte junge Fachkräfte in seinem Betrieb haben?“

Wer sich in Berlin die Krone aufsetzen kann, bleibt abzuwarten. Erstmal treten die 85 Landessiegerinnen und Landessieger aus Baden-Württemberg gegen die Besten der anderen Bundesländer auf den Wettbewerben der Fachverbände an. Im Mittelpunkt stehe dabei die Exzellenz im Handwerk. „Mit Erfolg werden jedes Jahr auf höchstem Niveau die handwerklichen Fähigkeiten an die neue Generation weitergegeben. Das ist nur möglich durch das große Engagement der Ausbilderinnen und Ausbilder sowie der ehrenamtlichen Prüfungsausschüsse“, bedankte sich Reichhold.

Starkes Handwerk in der Region Stuttgart

Insgesamt 17 Landessiegerinnen und -sieger, davon 13 Männer und 4 Frauen, kommen aus der Region Stuttgart. Die Gewerke sind breit gefächert: Vertreten ist unter anderem ein Systemelektroniker aus Filderstadt, ein Schornsteinfeger, der in Salach arbeitet, und eine Stuttgarter Mediengestalterin Digital und Print. Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, ist stolz auf die Leistung der Junghandwerkerinnen und Junghandwerker: „Es zeigt wieder einmal, wie stark das Handwerk in der Region ist – sowohl in der Leistung des Einzelnen, aber auch in der Leistung der ganzen Handwerksfamilie. Denn nur zusammen können die Qualität und das Fachwissen weitergegeben und umgesetzt werden.“

Ein Landessieger und zwei Landessiegerinnen im Portrait

Anlagenmechaniker Lars Kirchner aus Nürtingen ist bereits als Kammersieger der Region Stuttgart in seinem Gewerk Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) ausgezeichnet worden und erhielt für seine herausragende Leistung den Rotary-Förderpreis. Über seine Ehrung als Landessieger freut er sich besonders und ist gespannt auf die DMH auf Bundesebene – denn dort messen sich die Besten der Besten. Seine Begeisterung für den Beruf entdeckte der 20-jährige, als er im Familienbetrieb mitanpackte. „Vor allem das abwechslungsreiche Aufgabengebiet, das mich täglich bei den unterschiedlichen Baustellen und Kunden erwartet, ist spannend”, berichtet Lars Kirchner. Im Frühjahr 2025 möchte der Junghandwerker die SHK-Meisterschule in Stuttgart besuchen und danach eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik anschließen, mit dem Ziel, später den Familienbetrieb zu übernehmen. 

Die Orthopädietechnik-Mechanikerin Lina Schweiker aus Ottmarsheim/Besigheim hat mit ihrem Gesellenprüfungsstück, einer individuell angefertigten Knieorthese, auf voller Länge überzeugt und ist damit die diesjährige beste Gesellin ihres Gewerks in Baden-Württemberg. Zur Herstellung eines Werkstückes gehören verschiedene Arbeitsschritte wie 3D-Scan, digitales Modellieren und Schleifarbeiten. Es ist die Mischung aus Technik, Handwerk, Patientenkontakt und Medizin, die die 22-Jährige an ihrem Beruf so begeistert: „Neben technischem Verständnis muss man auch den Umgang mit Patienten beherrschen und viel im Medizinischen Bereich wissen, zum Beispiel die Anatomie des Menschen. Dadurch ist die Arbeit sehr abwechslungsreich und keine Versorgung ist gleich wie die andere.“ Sie freue sich auf die Erfahrung, nun gegen die besten Orthopädietechnik-Mechaniker der anderen Bundesländer anzutreten. „Uns wird vermutlich nicht viel trennen, aber ich denke meine Chancen auf einen Sieg sind sehr gut.“ Das nächste Ziel ist für die Junghandwerkerin dann der Meistertitel.

Leonie Blank aus Stuttgart ist Fahrzeugsattlerin und nun auch Landessiegerin ihres Gewerks. „Es ist natürlich ein tolles Gefühl, diesen Titel erhalten zu haben und damit die Bestätigung zu bekommen, dass sich die ganze Arbeit und das Lernen vor den Prüfungen gelohnt hat“, erzählt die 22-Jährige. Durch den Kammersieg habe sie den Ehrgeiz bekommen, sich auch auf Landes- und Bundesebene zu beweisen – eine tolle Chance, Kontakte zu knüpfen und neues dazuzulernen. Nach ihrem Schulabschluss habe sie sich bewusst gegen ein Studium entschieden: „Der Beruf des Fahrzeugsattlers bietet einfach alles, was ich mir gewünscht habe: Jeden Tag ist die Arbeit anders, ich kann kreativ werden und eigene Designs entwerfen. Mit der Weiterbildung zur Meisterin kann ich mir außerdem in Zukunft eine gute Basis für meine berufliche Laufbahn schaffen“, so die Landessiegerin. Wer sich nun im Bundeswettbewerb durchsetzen wird, sei schwer vorhersehbar: „Es wird ganz klar ein Kopf-an-Kopf-Rennen, denn wir sind ja alle die Besten unseres Bundeslandes!“

Infos zum Wettbewerb:

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills, auch DMH genannt, ist in Deutschland und Europa einzigartig: In über 130 Gewerken messen sich in bis zu vier aufeinander aufbauenden Ebenen die besten Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Ausbildung. Das heißt: Mehr als 3.000 Jugendliche starten deutschlandweit in den Wettbewerb um den Bundestitel in ihrem Gewerk. Dieser wird am 7. Dezember 2024 in Berlin vergeben.

Bereits seit 1951 findet die DMH (ehemals PLW, „Profis leisten was“) unter der Federführung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) statt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Die Meisterschaft zeigt die Exzellenz im Handwerk, soll die Attraktivität einer beruflichen Ausbildung steigern und junge Handwerkerinnen und Handwerker in ihrer Entwicklung fördern.

Weitere Informationen: www.hwk-stuttgart.de/dmh

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