Unternehmen, die selbst oder indirekt über ihre Kunden in den USA aktiv sind, sollten prüfen, ob sie ebenfalls von den Strafzöllen betroffen sind. Dabei unterstützt sie Handwerk International Baden-Württemberg. „Zunächst betreffen die Strafzölle nur wenige Produktgruppen. Durch drohende Gegenmaßnahmen der EU oder der USA könnten aber bald auch weitere Lieferungen in oder aus den USA betroffen sein. Sollten größere Industrieproduktionen in die USA verlagert werden, würde dies noch mehr zuliefernde Handwerksbetriebe treffen“, erklärt Michael Rössler, der stellvertretende Leiter von Handwerk International, einem Geschäftsbereich der Handwerkskammer Region Stuttgart.
Hintergrund
Nach Angaben der EU-Kommission erreichten die betroffenen US-Exporte im Jahr 2017 einen Wert von 6,4 Mrd. Euro. Die USA gehören zu den wichtigsten Auslandsmärkten für Handwerksbetriebe aus der Region. Etwa 15 Prozent der exportierenden Betriebe sind in Amerika aktiv. Seit dem 1. Juni 2018 erheben die Vereinigten Staaten zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf die Einfuhren von Stahl und 10 Prozent auf die Einfuhren von Aluminium aus der EU. Die EU-Kommission sieht in den Strafzöllen einen Importschutz der heimischen Industrie und damit einen Verstoß gegen die Vorschriften der Welthandelsorganisation (WTO). Die EU-Kommission hat ein Streitbeilegungsverfahren eingeleitet und ebenfalls Zölle auf amerikanische Produkte angekündigt.
Handwerk International
Handwerk International Baden-Württemberg ist ein Geschäftsbereich der Handwerkskammer Region Stuttgart. Im Auftrag der acht Handwerkskammern im Land und des Baden-Württembergischen Handwerkstages beraten sie Handwerksunternehmen in allen Außenwirtschaftsfragen.