HANSA-FLEX unterstützt das weltweit erste Festival der Sprachen
Sprache ist ein facettenreiches Thema. Manche „sind da gerade was am Planen dran“, junge Leute gehen ins „Münzmallorca“ und meinen das Solarium und in Bremen sagt man „umzu“, wenn man „drumherum“ meint. Solche Eigenheiten finden sich in fast jeder Sprache wieder. Sprache stiftet Identität, sie sorgt für soziale Integration und bildet nicht zuletzt die Basis für den alltäglichen Umgang miteinander.
Seit dem 17. September ist Bremen die selbsternannte Welthauptstadt der Sprachen. Eine Eigenbewertung, die nicht gerade zum hanseatischen Unterstatement passt. Aus der Luft gegriffen ist sie aber keineswegs. Bis zum 07. Oktober fand das weltweit erste Festival der Sprachen in der Hansestadt statt. Neben den wissenschaftlichen Vorlesungen und Konferenzen, die an der Universität Bremen abgehalten wurden, bietet das Festival unzählige Veranstaltungen – die meisten fernab jeglichen wissenschaftlichen Anspruchs.
Von Spanisch bis Ladinisch
Initiator des Festivals ist der Bremer Linguist Prof. Stolz. Er will erreichen, „dass Sprache als allgegenwärtig und unabdingbar für den Menschen verstanden wird, und dass die Linguistik als die in diesem Bereich kompetente Disziplin Wertschätzung erfährt“. Denn Sprache ist ein immens wichtiges Kulturgut, dessen Stellenwert durch das Festival unterstrichen werden sollte. Deshalb richteten sich viele der geplanten Veranstaltungen und Darbietungen zum Thema Sprache und Sprachen an die breite Öffentlichkeit. Zum Beispiel die Sprachentage.
Jeder Tag des Festivals ist einer anderen Sprache gewidmet. Das Spektrum reicht von der Weltsprache Spanisch bis zum von gerade mal 32.000 Menschen gesprochenen Ladinisch. Regionale Sprachen wie Niederdeutsch (Plattdeutsch) oder Baskisch werden ebenso behandelt wie das immer wichtiger werdende Chinesisch. Im Zuge der Sprachentage werden den Besuchern Konzerte, Weinproben, Theaterstücke oder Filmvorführungen geboten.
Natürlich ist es unmöglich, an 21 Tagen jede der 6.500 auf der Welt gesprochenen Sprachen vorzustellen. Dennoch sollte jede Sprache zumindest Erwähnung finden und in einem symbolischen Bauwerk seinen Platz erhalten.
Der Turmbau zu Bremen
Um die Grundidee des Festivals der Sprachen auf eindrucksvolle Art greifbar und begreifbar zu machen, findet am Bremer Wissenschaftsmuseum „Universum“ ein außergewöhnliches Projekt statt: Hier wird im Laufe des Festivals eine aus 6.500 Holzquadern bestehende Sprachpyramide errichtet werden. Jeder Baustein symbolisierte eine Sprache. Im Gegensatz zum biblischen Turmbau zu Babel sollte die Bremer Sprachpyramide nicht für das Scheitern von Mehrsprachigkeit, sondern für ein ausgeglichenes Miteinander der Kulturen stehen. Unter Mithilfe von Schulklassen, Jugendgruppen und Profikletterern wird die sechs Meter hohe Pyramide am 29. September fertiggestellt. Um 17.00 Uhr wird der letzte Quader eingefügt und der Abschluss des Baus mit allen Interessierten und einigen prominenten Überraschungsgästen gefeiert.
Vom Aussterben bedroht
Ägyptisch, Sanskrit oder Sumerisch. Latein, Polabisch oder Tasmanisch. All diese Sprachen haben eins gemeinsam: Sie sind ausgestorben. Ein Schicksal, welches in den kommenden 100 Jahren 60 bis 90 Prozent der derzeit auf der Welt gesprochenen Sprachen ereilen wird. In Zahlen sind das bis zu 5.850 Sprachen, die nicht mehr an die nächste Generation weitergegeben werden und aussterben.
Neben Kriegen, Genozid oder Epidemien führen eine Vielzahl von anderen Gründen dazu, dass eine Sprache nicht mehr verwendet wird. Oft bringt politischer oder sozialer Druck Eltern zu der Entscheidung, ihren Kindern nicht mehr die eigene Muttersprache weiterzugeben, sondern ihnen die dominante Sprache ihres Landes zu lehren. Das ist vor allem in Ländern der Fall, in denen eine Minderheitensprache politisch nicht anerkannt ist und nicht an Schulen unterrichtet wird.
Um eine vom Aussterben betroffene Sprache zu finden, muss man aber gar nicht weit reisen. Das im norddeutschen Raum beheimatete Niederdeutsch läuft zum Beispiel Gefahr von der Sprachenkarte zu verschwinden. Derzeit hat Niederdeutsch ungefähr 2,5 Millionen aktive Sprecher. Eine recht hohe Zahl. Leider ist sie mit Vorsicht zu genießen. Die meisten Sprecher sind bereits über 60 Jahre alt. Eine neue Generation von aktiven Sprechern wächst nicht oder nur in geringem Maße nach. Ein schleichender Prozess, der nur schwer aufzuhalten ist. Der Sprachentag am 29. September beschäftigt sich unter anderem mit diesem Phänomen.
Ohne Sprache kein Handel
Neben den vielen wissenschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekten, bildet Sprache auch die Grundlage für jede geschäftliche Beziehung. Der HANSA-FLEX Online-Katalog ist mittlerweile in 17 verschiedenen Sprachen erhältlich. Unsere mehr als 2.500 Mitarbeiter auf der ganzen Welt sprechen über 60 unterschiedliche Sprachen und Dialekte. Ein guter Grund für HANSA-FLEX das Festival der Sprachen zu unterstützen.