Der Vorteil der neuen klimafreundlichen Technologie: Das bislang in solchen Anlagen zur Isolierung eingesetzte Treibhausgas SF6 wird nicht mehr benötigt. Die neue Schaltanlage nutzt Vakuumschalter für die Schaltfunktion sowie ‚Clean Air‘ als Isolationsmedium. ‚Clean Air‘ besteht aus den natürlichen Bestandteilen der Umgebungsluft und hätte im äußerst unwahrscheinlichen Fall einer Leckage keinerlei schädlichen Einfluss auf das Klima.
„Wir möchten frühzeitig Erfahrungen hinsichtlich des Betriebs und der Wartung der SF6-freien Mittelspannungsschaltanlage sammeln“, sagt Sönke Nissen, Leiter des zuständigen Netzcenters von HanseWerk-Tochter SH Netz in Niebüll.
Aufgrund der neuen F-Gas-Verordnung innerhalb der Europäischen Union werden SF6-haltige Mittelspannungsschaltanlagen schrittweise verboten, sodass diese ab dem 1. Januar 2026 nur noch in Ausnahmefällen unter bestimmten Bedingungen in Betrieb genommen werden dürfen.
Eine weitere Pilotstation von Siemens sowie vier weitere Ortsnetzstationen mit SF6-freier Mittelspannungstechnologie ,Pure Air‘ des Herstellers Schneider Electric sollen diesen Sommer den Probebetrieb aufnehmen.
Die Schleswig-Holstein Netz AG
Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 450 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 26 Standorten in Schleswig-Holstein.
SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.
Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie sämtliche Standorte, ihre mehrere hundert Fahrzeuge umfassende Flotte sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 klimaneutral stellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel den SH Netz Cup in Rendsburg, das härteste Ruderrennen der Welt.