„Diese Vorhaben sind notwendig, um das Stromnetz für die Zukunft zu rüsten und nachhaltig zu stabilisieren“, sagt Thorsten Jansen, technischer Leiter der HanseWerk-Tochter SH Netz in Süderbrarup. Die Erneuerung soll in verschiedenen Abschnitten über einen Zeitraum von mehreren Jahren erfolgen. „Wir sind zuversichtlich, dass diese Aufgabe am Ende allen Einwohnerinnen und Einwohnern hilft und positiv aufgenommen wird“, so Thorsten Jansen.
Erst kürzlich war es im Netzgebiet zu einer größeren Störung gekommen. Ein Kurzschluss in einem 20-kV-Kabel des E-Werks Satrup hatte am 16. Dezember 2021 zu einem Stromausfall geführt. „In solchen Situationen sind die Betreiber von Stromnetzen extrem gefordert, denn als erstes gilt es, den Fehler durch Netzumschaltungen einzugrenzen und die Versorgung schnellstmöglich wiederherzustellen“, berichtet Thorsten Jansen Von SH Netz. So war es auch an diesem Morgen. Durch Umschaltungen kam es zu zwei Folgefehlern in weiteren Kabelstrecken, so dass eine Wiederversorgung der meisten Stationen im Ortszentrum unmöglich wurde. Die Folge war ein längerer Ausfall. Die ersten Kunden waren nach drei Stunden wieder am Netz, einige erst nach elf Stunden.
„Das hätte auch uns als Schleswig-Holstein Netz AG treffen können“, sagt Thorsten Jansen mit Blick auf die zum Jahreswechsel anstehende Übernahme des Mittel- und Niederspannungsnetzes in der Gemeinde Mittelangeln. „Störungen passieren unangekündigt und können viele Ursachen haben.“ Die Beschäftigten von SH Netz, Tochterunternehmen von HanseWerk, sind darauf vorbereitet, eventuelle Ausfälle möglichst schnell zu beheben. Zum Maßnahmenkatalog gehört neben der Bearbeitung der Anfragen betroffener Gewerbetreibender und privater Kunden auch die Koordination von Fachleuten und Tiefbaufirmen, um sicher im Netz zu arbeiten.
„Nach Eingrenzung des Fehlers auf den kleinsten Ausfallbereich muss der genaue Punkt mittels eines Kabelfehlerortungswagens lokalisiert werden“, beschreibt Thorsten Jansen das Vorgehen. „Dazu wird ein Signal oder eine Hochspannung auf das beschädigte Kabel gegeben, so dass mit Messgeräten eine punktgenaue Fehlerortung möglich ist.“ An dieser Stelle hebt die Tiefbaufirma anschließend ein Kopfloch aus und stellt eine Montagegrube her, in der das defekte Kabelstück durch die Fachleute von SH Netz, Teil der HanseWerk-Gruppe, herausgeschnitten und mit Hilfe von Verbindungsmuffen wieder zusammengefügt wird. „Da ist volle Konzentration der Techniker gefragt.“
Nach Abschluss der Kabelreparatur und dem Verfüllen der Baugrube kann das Netz wieder zugeschaltet werden. Thorsten Jansen: „Diese Arbeiten dauern häufig mehrere Stunden.“ Damit es gar nicht so weit kommt, will SH Netz im Satruper Ortszentrum in die Netzinfrastruktur investieren und so die Versorgungssicherheit weiter erhöhen.
Die Schleswig-Holstein Netz AG im Kurzprofil
Die Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 400 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt ca. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vielen Standorten in Schleswig-Holstein.
SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen, wie Smart-City-Anwendungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. SH Netz engagiert sich in Innovationsprojekten für mehr Klimaschutz. Dazu gehören beispielsweise Einspeiseanlagen, mit denen Biogas- oder aus Windstrom produzierter Wasserstoff ins Erdgasnetz aufgenommen werden kann, oder staatlich geförderte Forschungsprojekte.
Bis 2030 wird SH Netz klimaneutral sein: Dazu wird sie ihre 25 Standorte, über 600 Fahrzeuge sowie den Strom- und Gasnetzbetrieb in mehreren Stufen bis 2030 auf Klimaneutralität umstellen. Außerdem unterstützt das Unternehmen seit vielen Jahren den regionalen Spitzen- und Breitensport in Schleswig-Holstein, zum Beispiel das härteste Ruderrennen der Welt auf dem Nord-Ostsee-Kanal.