Die Hauff-Technik GmbH & Co. KG überzeugt in dieser „Top 100“-Runde unter anderem mit ihrem Innovationsmarketing und ihrem guten Innovationsklima. Der Hersteller von Dichtungssystemen für Kabel-, Rohr- und Leitungs-durchführungen hat sich zum vierten Mal in Folge als Top-Innovator qualifi-ziert. Er belegt in diesem Jahr Platz zwei in seiner Größenklasse. „Wir reagieren schnell auf Veränderungen in den Märkten und besetzen innerhalb kurzer Zeit neu entstandene Nischen“, sagt der Geschäftsführer Dr. Michael Seibold. Die Herbrechtinger Firma mit 150 Beschäftigten profitiert von einer langjährigen Erfahrung im Bereich der Netze: Strom und Kommunikation, Ver- und Entsorgung sowie Industrie und Verkehr. Das daraus resultierende Wissen nutzt sie, um ihre Marktanteile im Bereich der erneuerbaren Energie und der Energiewende weiter auszubauen.
„Wir entwickeln ‚hidden products’, ‚versteckte’ Produkte, deren wesentliche Bedeutung den potenziellen Kunden nicht immer sofort bewusst wird“, erklärt Seibold. „Bei Windkraftanlagen beispielsweise sind zuverlässige Kabeldurch-führungen das A und O. Im schlimmsten Fall muss die gesamte Anlage wegen einer undichten Durchführung stillgelegt werden.“ Ein Bewusstsein für solche Probleme schafft der Mittelständler durch sein Marketing, zum Beispiel auf Messen oder mithilfe von Konzepttests. „Die meisten sind froh, wenn wir die Gefahrenpotenziale ihrer Projekte ansprechen und Lösungen anbieten“, so Seibold.
Pro Jahr bringt jeder Mitarbeiter von Hauff im Schnitt 15 Ideen ein, von denen rund 80 % realisiert werden. Dank der Kreativität seiner Beschäftigten konnte das Unternehmen sein Ergebnis 2012 um rund eine Million Euro ver-bessern. Die Einfälle betreffen technische Neuerungen, aber auch die Optimierungen interner Prozesse. Für ihre Realisierung steht den Beschäftigten ein Budget an Zeit und Geld zur Verfügung.
Die Grundlage für die Auszeichnung ist eine wissenschaftliche Unterneh-mensanalyse von Prof. Dr. Nikolaus Franke und seinem Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Dieses Jahr haben die Innovationsexperten insgesamt 245 Unternehmen untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden den Teilnehmern in Form eines Benchmarkingberichts zur Verfügung gestellt, der ihre Potenziale aufdeckt und sofort anwendbare Praxistipps liefert. Dr. Michael Seibold: „Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer engagierten Teamleistung von Geschäftsführung und Mitarbeitern und zeigt uns, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben. Die Ergebnisse werden wir nun nutzen, um unser Innovationsma-nagement weiter zu optimieren.“
Neben der Hauff-Technik GmbH & Co. KG erhalten weitere 102 Unternehmen in insgesamt drei Größenklassen das Qualitätssiegel „Top 100“. Darunter sind 51 nationale Marktführer und 21 Weltmarktführer. Etwa zwei Drittel der Betriebe sind Familienunternehmen. 2012 erwirtschafteten alle Unternehmen zusammen einen Umsatz von rund 13,5 Mrd. €. Rund 10 % davon haben die Top-Innovatoren direkt in Forschung und Entwicklung reinvestiert. Bei den KMU in Deutschland allgemein waren das gerade einmal 1,4 %. Entsprechend erfolgreich sind die Ausgezeichneten: 42,6 % ihres Umsatzes erzielen sie mit Produkten und Dienstleistungen, die sie erst in den vergangenen drei Jahren neu auf den Markt gebracht haben. Diese Zahl fällt bei der Vergleichsgruppe mit 8,9 % deutlich geringer aus. Die Folge: 86 der „Top 100“-Unternehmen (83,5 %) erreichten in den vergangenen drei Jahren ein Wachstum, das über dem jeweiligen Branchendurchschnitt lag – und zwar im Schnitt um knapp 15 Prozentpunkte.