Die Gründerin von HealthOn, der größten Qualitätsplattform für Gesundheit- und Medizin-Apps in Deutschland, ist eine von über 50 Experten, die im Beraternetzwerk der Healthcare Shapers an patientenorientierten, nutzenstiftenden Lösungen für den digitalen Umbau der Gesundheitsversorgung arbeiten.
Beratung vom Apotheker zu Gesundheits-Apps, Bots und Wearables
Digitalisierung durchdringt schon heute viele Bereiche die Gesundheitsversorgung: Verbraucher und Patienten checken Krankheitssymptome (2). Wie überprüfen ihre Arzneimittel auf potentielle Wechselwirkungen (3) oder melden unerwünschte Nebenwirkungen mit Apps (4). Sie nutzen Chat-Bots im Online-Selbstmanagement von Depressionen und Angststörungen (5), und sie greifen zu Rund-um-Sorglos-Paketen aus App, Blutzuckerteststreifen, Messgerät und zertifizierter Online-Diabetesberatung, mit dem Ziel, den Alltag mit Diabetes besser zu bewältigen (6).
Daher werden Apotheker zunehmend auch auf Gesundheits-Apps, Wearables und smarte Messgeräte angesprochen. Apothekenkunden fragen sich, wie sie Apps für das Selbstmanagement chronischer Krankheiten oder als Unterstützung für eine gesündere Lebensführung nutzen können. In der DAZ-Serie liefert die Digital Health Pionierin Dr. Kramer viele praktische Beispiele und gibt Orientierung, wie Apotheker die Qualität und Sicherheit digitaler Gesundheitsanwendungen einschätzen können.
Disruption der Gesundheitsversorgung als Chance nutzen
Doch es geht um mehr, als um kleine Smarte Helfer, die irgendwie hipp und trendy sind. Es geht darum zu verstehen, warum diese digitalen Tools das Potential haben, die Versorgungssysteme grundlegend zu verändern und damit auch die Berufsbilder von Arzt und Apotheker. Digitalisierung erfordert nicht nur, die Abläufe zu digitalisieren (7) und eine perfekte Logistik zu bieten. Im Zentrum stehen vielmehr komplexe, pharmazeutische Fragestellungen im Hinblick auf die Entwicklung zukünftiger Versorgungsmodelle.
Nach wie vor ist Therapieadhärenz das zentrale Problem in der Gesundheitsversorgung weltweit (8). Die zweite, große Herausforderung sind lebensstilbedingte Erkrankungen, die maßgeblich die Krankheitslast in Deutschland (9) und anderen modernen Zivilisationsgesellschaften bestimmen. Gelingt es Apothekern an diesen beiden Hebeln mit Hilfe digitaler Konzepte Innovation zu schaffen, so können sie sowohl Prävention als auch Arzneimittelversorgung entscheidend verbessern. In der neuen Rolle als Adhärenz-, Präventions- und Datenmanager könnten Apotheker die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Therapeuten- und Pflegeteams unterstützen. Die über Apps und Wearables gewonnenen Daten aus dem Lebensumfeld des Patienten, die sog. Real World Daten, könnten dabei ein bedeutende Rolle spielen. Deshalb ist es für Apotheker wichtig, sich mit den Möglichkeiten zu befassen, die sich durch die breite Nutzung digitaler Anwendungen eröffnen.
Quellen