In Baden-Württemberg gebe es mehr Innovationen als in anderen Bundesländern, gerade auch im KI-Bereich, sei ihr Eindruck. In Estland habe man viele Dinge gut gemacht, aber es müsse immer voran gehen und weitere Verbesserungen geben. Sie wünsche sich einen lebendigen Austausch zwischen Estland und Deutschland sowie den EU-Ländern generell, mit dem Ziel, voneinander zu lernen.
Estland gehört zu den drei weltweit führenden "Smart Nations" und ist Vorreiter der Digitalisierung in allen Lebensbereichen. So sind etwa Behörden über die Datenautobahn "X-Road" verbunden, nutzen diese Infrastruktur für die digitale Kommunikation zwischen öffentlichen Diensten und Bürgern und können Daten darüber austauschen. "Aber nur, wenn es nötig ist. Die Behörden können immer sehen, wer die Daten abgerufen hat und wann", sagte Botschafterin Linntam. Unternehmer Blatz betonte, dass in Deutschland ein Mentalitätswechsel notwendig sei, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben, gerade auch in der öffentlichen Verwaltung. Er befürworte das Konzept Digital-by-Default und die Möglichkeit der Nachnutzung vorhandener Daten nach dem Once-Only-Prinzip, also, dass Daten nur einmal von Bürgerinnen und Bürgern bei den Behörden angegeben werden müssen.
Die estnische Botschafterin bedankte sich bei Gastgeber Blatz für den herzlichen Empfang, die aufschlussreichen Gespräche und die interessanten Einblicke in das smarte IT-Dienstleistungs-unternehmen Heidelberg iT. "Wir freuen uns auf den Besuch von Heidelberg iT in Estland", so Botschafterin Linntam.