Wenn die sicher auf DVD archiviert geglaubten Urlaubsbilder, Filme oder Geschäftsdaten sich nicht mehr lesen lassen, ist das kein Grund zur Panik. Mitunter lassen sich die Daten retten, indem man die Scheibe in einem anderen Laufwerk abspielt. Die Qualität der Fehlerkorrektur unterscheidet sich nämlich bei den verschiedenen Laufwerken recht deutlich, wie c't im Test herausgefunden hat. Solch ein Wechsel hilft nicht nur bei sichtbaren Beschädigungen, sondern auch bei Brennfehlern, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind.
Als erstes sollte man die noch lesbaren Daten sicherstellen, indem man ein komplettes Abbild des Datenträgers in einer Datei erstellt. Die c't-Redaktion hat dafür eigens ein Programm namens H2cdimage entwickelt, das sich nicht an den verkratzten Bereichen festbeißt, sondern in relativ kurzer Zeit rettet, was zu retten ist. "Erst wenn man alle Lesemöglichkeiten mit verschiedenen Laufwerken ausgeschöpft hat, sollte man eine CD oder DVD mechanisch bearbeiten", rät c't-Redakteur Hartmut Gieselmann, "denn es besteht die Gefahr, dass man dabei weiteren Schaden anrichtet." Von Poliermaschinen rät er ab. Besser ist es, Kratzer von Hand wegzupolieren, wofür der Fachhandel unterschiedliche Poliersets bereithält.
Schuld an unlesbaren CDs oder DVDs können neben Kratzern auch eingeschlossene winzige Gasbläschen sein, die sich bei der Erwärmung im Laufwerk ausdehnen. Manchmal hilft es daher, die Scheibe eine Zeitlang ins Gefrierfach zu legen und dann schnell noch einmal mit H2cdimage auszulesen. Papier-Aufkleber können die Scheiben verziehen, sodass speziell DVDs nicht mehr lesbar sind. Sie sollte man daher vorsichtig entfernen. Zur Extraktion der geretteten Dateien aus der Abbild-Datei hat die c't-Redaktion eine eigene Datenrettungssoftware namens Dares entwickelt, die auch bei völlig zerstörtem Dateisystem noch intakte Dateien wiederherstellt. (hag)
Bildmaterial: Das Titelbild der aktuellen c't-Ausgabe 16/2005 steht zum Download [3] bereit.
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