Jörg Friedrich, Philosoph, Software-Unternehmer und Autor des kürzlich erschienenen Telepolis-Buchs "Kritik der vernetzten Vernunft", geht in seinem spannenden Vortrag der Frage nach, wie Moral im Internet entsteht. Dabei vergleicht er die Ethik in der Prä-Internet-Zeit und mit der Ethik in Online-Netzwerken. Im Anschluss diskutiert er mit Stefan Körner, dem ersten Vorsitzenden der Piratenpartei Bayern, sowie mit Telepolis-Chefredakteur Florian Rötzer.
Das Internet und die mobile Kommunikation bestimmen unseren Alltag. Wir ziehen unser Wissen aus dem Netz, handeln in sozialen Netzwerken und hoffen auf Problemlösungen durch technische Vernetzungen. Selbst unsere Vernunft stützt sich auf Informationen und Ideen aus dem Internet. Nicht zuletzt, weil wir uns immer häufiger auch mit den großen politischen und moralischen Fragen bei Facebook, Twitter & Co. auseinandersetzen. Die Piraten spielen hier eine Vorreiterrolle. Täglich werden im Internet moralische Urteile produziert und verbreitet: zur Transparenz von Politikern, zu Urteilen in Vergewaltigungsprozessen, zu Plagiaten in Dissertationen, zum Urheberrecht. Aber im Gegensatz zur realen Welt gelingt es im Netz weit besser, Gewissen und Moral voneinander zu trennen - und das kann das moralische System auf Dauer destabilisieren.
Seit seiner Gründung 1996 setzt sich das in München ansässige Online-Magazin des Heise Zeitschriften Verlags kritisch mit den gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekten des digitalen Zeitalters auseinander.
Veranstalter sind telepolis.de und die Bayerische Amerika-Akademie, organisiert wird die Veranstaltung von Heise Events .