Der Strommarkt sei gerade dabei, sich fundamental zu verändern. Durch die Einspeisung erneuerbarer Energien werde der Börsenpreis für Strom gedrückt, die konventionelle Energieerzeugung bekomme ein Rentabilitätsproblem, so Homann. Zudem leide die Netzstabilität.
Wie man diese Probleme lösen könne, weiß Homann nach eigener Auskunft noch nicht. Man werde sich "zwei, drei Winter" mit Einzelmaßnahmen behelfen und sich solange Zeit für eine "sorgfältige Debatte" nehmen. Sofortige Sonderlösungen, etwa die Subventionierung von Stromspeichern, lehnt er ab. "Das ist ja die Krux in der Energiepolitik", sagt Homann. "Wir stoßen auf ein Teilproblem, suchen eine Lösung nur dafür - und produzieren dann aber zwei neue Probleme an anderer Stelle."
Einen Masterplan für die Energiewende, für die ein Zeithorizont bis zum Jahr 2050 gilt, hält er nicht für nötig. "Wenn man das vor 40 Jahren für heute - zum Beispiel für Autos und Handys - gemacht hätte, wären wir grandios gescheitert."
Homann verteidigte zudem die umstrittene pauschale Entlastung energieintensiver Betriebe von der EEG-Umlage und den Netzentgelten. Wenn statt einer Pauschalregelung bei jeder Firma im Einzelfall überprüft werde, ob sie entlastet werden könne, komme es zu einer Bürokratie, "mit der auch keiner glücklich wäre". Diskussionsbedarf sieht er allerdings im Ausmaß der Entlastung.