Hunderte deutsche Clubs könnten damit vor dem Aus stehen, prophezeien zwei Münchner Clubbetreiber in einem aktuellen Telepolis [1]-Interview.
Macht die GEMA mit ihrem neuen Abrechnungssystem Ernst, müssen vor allem kleine und mittelgroße Clubs um ihre Existenz bangen. "Betreiber von Fünfzigquadratmeter-Clubs, die keinen Eintritt nehmen, müssten künftig anstelle von ca. 800 Euro bis zu 10.000 Euro zahlen", erläutert David Süß, Clubbetreiber in München. Diese Rechnungen könnte man immer weiter treiben: Bei einem durchschnittlich großen Club, der viele Öffnungstage hat, kommen so schnell Steigerungen von bis zu 2.600 Prozent zustande.
Solche Preise werden in logischer Konsequenz auch an die Clubgäste weitergetragen. Bei öffentlichen Tanzveranstaltungen sind steigende Eintritts- und Getränkepreise zu erwarten. Ziehen die Gäste nicht mit, ist ein großes Clubsterben programmiert. Um sich gegen das Inkrafttreten dieser Regelung zu wehren, schließen sich zahlreiche Clubbetreiber nun zusammen.
Die GEMA gibt sich im Moment noch uneinsichtig:
Angesprochen auf die Sorge der Münchener Clubbetreiber David Süß und Dierk Beyer, wie man jetzt 500 Prozent erhöhte Gebühren begleichen solle, zeigte sich die GEMA laut Beyer wenig einsichtig: "Ich bekam die Antwort, vorher eben 500 Prozent zu wenig gezahlt zu haben." Süß und Beyer glauben, dass die GEMA die verringerten Einnahmen aus CD- und Plattenkäufen dem Rücken der Veranstalter austragen wollen und fordern eine Reformierung der Gesellschaft.
Das ausführliche Telepolis-Interview mit Dierk Beyer, Betreiber der Münchener Nachtgalerie, und David Süß vom Techno-Club Harry Klein lesen Sie unter www.heise.de/... [2].
[1] http://www.telepolis.de
[2] http://www.heise.de/...