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Mehr Waffen schaffen keinen Frieden

Online-Magazin Telepolis

(PresseBox) (Berlin/Hannover, )
"Wer als Politiker ernstgenommen werden will, sollte selbst die Sorgen der Menschen ernstnehmen." Das Online-Magazin Telepolis veröffentlicht eine Replik von Margot Käsmann auf Friedrich Merz.

Lichterketten, Friedensgebete, Ostermärsche sind eine schöne Sache. Auch wir haben heute Morgen mit einer Gruppe von Abgeordneten aus dem deutschen Bundestag und einigen Fraktionen um den Frieden in der Welt gebetet und um das Ende dieses Krieges gebetet. Aber meine Damen und Herren mit Moral allein wird die Welt um uns herum nicht friedlich. Schon gar nicht mit der angeblich besseren Moral, die immer wieder auch in Deutschland vorgetragen wird. Der Ukraine jedenfalls haben gute Worte nichts genutzt.

Das sagte der CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz und großem Beifall der CDU/CSU-Fraktion am 27.2.22 in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag. Margot Käsmann hat diese Worte süffisant wahr genommen und antwortet darauf in Telepolis.

"Es gibt ein Recht darauf, dass Friedensgebete und Friedensdemonstrationen ernst genommen zu werden – zumindest von Politikerinnen und Politikern, die selbst ernst genommen werden wollen" schreibt die evangelisch-lutherische Pfarrerin und Theologin Margot Käsmann, die von 2009 bis 2010 Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland war.

"Die Worte von Friedrich Merz kommen für mich herablassend daher. Nach dem Motto: Ihr kleinen Leute auf der Straße habt doch keine Ahnung von der großen Weltpolitik. Aber Leute wie ich haben den Überblick. Wir beten zwar, aber danach machen wir Realpolitik.Ihr mit euren Friedensgebeten seid nett, aber possierlich. Und Realpolitik heißt: Waffen liefern, Bundeswehr aufrüsten, klare Kante zeigen, am besten die Wehrpflicht wieder einführen. Das ist irgendwie männlich und überzeugend. Demonstrieren ist nicht so wirklich ernst zu nehmen."

Die vollständige Replik gibt es hier zu lesen:

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Harald Neuber
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Mobil: 0171 1962 796
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