Das Hydrogel mit einem sauren pH-Wert ist bei Raumtemperatur flüssig und lässt sich somit gut im ebenfalls sauren Milieu der Scheide auftragen. Dank der wärmeren Körpertemperatur wird es dort gelartig und haftet an der Schleimhaut. In dieses Hydrogel wollen die amerikanischen Wissenschaftler um Kavita Gupta und Patrick Kiser Wirkstoffe gegen HIV einbetten. Trifft basische Samenflüssigkeit auf das Gel, wird es wieder flüssig und setzt HIV-Killermoleküle frei. Zwei Medikamentengruppen haben die Forscher aus Utah im Visier: Die eine soll im Gel bleiben und HI-Viren das Eindringen in die Schleimhaut verwehren. Die andere könnte von der Schleimhaut aufgenommen werden und würde die Viren daran hindern, sich in den Zellen zu vermehren.
Das Gel wird derzeit an Affen getestet. Klinische Versuche am Menschen sollen in etwa fünf, ein breiter Einsatz in zehn Jahren möglich sein. Die Forscher gehen zudem davon aus, dass mit flüssiger Verhütung auch Wirkstoffe gegen andere sexuell übertragbare Krankheiten effektiver verabreicht werden können.