Bereits in der Schule und später dann im Studium wird Google das Tor zur Wirklichkeit: Schüler und Studenten ergoogeln ihr zu bearbeitendes Thema, kopieren geeignete Textbausteine und fügen diese ohne Quellenangabe in ihre schriftliche Arbeit oder ihr Referat ein. Abschließend passen sie das Layout an - und fertig ist die Hausarbeit. Diese "Recycling-Textkultur" (Stefan Weber) gefährdet zunehmend die Ausbildung und die gesamte wissenschaftliche Textkultur. Cyber-Neusprech oder "Weblisch", Chat- und SMS-kontaminiertes Bewusstsein, affirmative Bagatelle- Forschung, Technophilie und Bullshit-PR für neue Medien schaffen zudem ein Milieu, in dem eine Kritik des Internets und seiner Verwendung systematisch ausgeblendet wird.
"Das Google-Copy-Paste-Syndrom" ist das erste deutschsprachige Sachbuch, das sich dem Kopieren-und- Einsetzen-Phänomen und den Folgen des Google-Wikipedia- Wissensmonopols widmet. Der Autor beobachtet kritisch die Ergoogelung der Wirklichkeit und die fortschreitende Austreibung des Geistes aus der Textproduktion. Er fragt, wie die Medienwissenschaft auf dieses Problem - wenn überhaupt - reagiert. Das Buch richtet sich an Lehrende in Schulen und Universitäten, die sich mit diesem neuen Problem konfrontiert sehen sowie an ein breites Publikum, das die neuen Medien verwendet.
Autor: Priv.-Doz. Dr. Stefan Weber, geboren 1970 in Salzburg (A), ist Medienwissenschaftler und Publizist. Unter anderem Autor der Bücher "Medien - Systeme - Netze" (2001), "Was steuert Journalismus?" (2000) und "Non- dualistische Medientheorie" (2005). Herausgeber des Lehrbuchs "Theorien der Medien" (2003). Seine Dissertation wurde bislang drei Mal plagiiert, zwei Plagiatoren wurde daraufhin der akademische Grad aberkannt.
Bibliografische Angaben: Stefan Weber
Das Google-Copy-Paste-Syndrom (Telepolis [2]) Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden Heise, November 2006, 166 Seiten, Broschur ISBN 3-936931-37-2, ISBN 978-3-936931-37-2 16,00 Euro (D) / 16,50 Euro (A) / 28,00 sFr