Der Messestand von Hennecke in Halle 13 war ausnahmslos sehr gut besucht. Neben den Leichtbau-Themen richtete sich der Fokus der Besucher auch auf die beiden neuen Maschinen, von denen sie sich besonders beim Preis-Leistungs-Verhältnis beeindruckt zeigten. Zahlreiche interessierte Fachbesucher nahmen das Angebot von Hennecke an, mit dem bereitgestellten Messe-Shuttle zum Werk nach Sankt Augustin nahe Bonn zu fahren, um die kontinuierlich produzierende Blockschaumanlage JFLEX zum ersten Mal in Aktion sehen. Die Anlage deckt den Kapazitätsbereich zwischen diskontinuierlichen und kontinuierlichen Blockschaumanlagen ab. Zielgruppe sind Schaumstoffhersteller, die eine bessere Qualität und höhere Rohstoffausbeute erreichen wollen, als es mit diskontinuierlichen Anlagen möglich ist, aber nicht die hohe Investition in herkömmliche kontinuierliche Anlagen tätigen wollen. Das können beispielsweise Möbel- und Matratzenhersteller sein, die Schaumblöcke nicht mehr zukaufen, sondern selber für den Eigenbedarf produzieren wollen. Exakt für dieses mittlere Produktionsvolumen ist die neue Blockschaumanlage JFLEX von Hennecke entwickelt worden. Sie ist sehr kompakt, deutlich preisgünstiger als herkömmliche kontinuierliche Produktionssysteme und überzeugt bis ins Detail durch die gewohnte Hennecke-Qualität. Das zweite Messe-Highlight war die neue Dosiermaschine HIGHLINE. Mit der neuen Maschine bietet der Maschinenbauer ein interessantes Gesamtpaket für zweikomponentige Anwendungen an, welches die Messebesucher bereits auf den ersten Blick mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen konnte. Durch den vergleichsweise kostengünstigen Anschaffungspreis und die Auswahl absolut hochwertiger Komponenten sowie sinnvoller Zusatzausstattungen lohnt sich die Investition in die HIGHLINEMaschinentechnik für unzählige denkbare Anwendungen. Ganz gleich, ob es sich dabei um Kleinserien-Produktion, diverse handgeführte Anwendungen oder die Einbindung in hochautomatisierte Prozesse handelt.
Im Mittelpunkt des Interesses standen auch mehrere Ausstellungsstücke, die besonders die Leichtbau-Kompetenz von Hennecke unterstreichen. Highlight dabei: eine Motorhaube mit Wabenkern in Honeycomb-Struktur. Vom Prinzip her ähnelt die Sandwich-Bauweise der Haube dabei dem Aufbau eines PREGLadebodens für Kofferraum-Systeme. Für die Herstellung der Motorhaube wird ein Wabenkern von oben und unten mit Glasfasergewebe belegt. Um die unterschiedlichen Stauchhärten und die Stabilität, beispielsweise für Scharniere, in der Haube zu erreichen, ist der Wabenkern an den erforderlichen Stellen in speziell verstärkter Bauweise ausgeführt. Im Anschluss folgt der PURMatrix-Auftrag im PUR-CSM-Sprühverfahren. Bei diesem patentierten Sprühauftrag werden die Faserhalbzeuge beidseitig mit einem thermisch aktivierbaren PUR-System benetzt. Hierbei ist ein gezielter und stärkerer Materialauftrag in bestimmten Bauteilbereichen möglich. Anschließend wird das Bauteil innerhalb der Form verpresst und ausgehärtet. Beim nächsten Schritt wird im RIM-Verfahren auf der Außenseite und um die Außenkante der Haube herum die lackierfähige Class-A-Oberfläche hergestellt. Die Motorhaube hat die umfangreichen Zulassungstests der Automobilindustrie allesamt bestanden und natürlich auch die neuen Anforderungen an den Fußgängerschutz. Diese neue Bauweise lässt sich zukünftig auch auf viele andere Exterieur-Teile, wie Heckklappen, Türen und Dächer, übertragen. Auch beim Preis- Leistungs-Verhältnis kann die Produktionsmethode beispielsweise gegenüber CFK-Produkten punkten - ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer kompletten Leichtbau-Karosserie.
Ebenso innovativ: Instrumententafel-Bauteile für die Hyundai Kia Automotive Group, welche sich durch eine besonders hohe haptische und fertigungstechnische Qualität auszeichnen. Die thermoplastischen Composites bestehen aus einem Thermoplastträger, einer Dekorfolie und einer Schaumschicht aus Polyurethan und werden in automatisierten Prozessschritten in nur einem kompakten Anlagenverbund gefertigt. Dieses so genannte Varysoft-Verfahren zeichnet sich im Vergleich zu anderen Soft- Touch-Produktionsverfahren durch eine noch höhere Weichheit aus. Auch auf dem Gebiet der HP-RTM-Verfahrenstechnik (High Pressure Resin Transfer Moulding) konnte Hennecke ein wegweisendes Bauteil und gleich auch das zugehörige "Endprodukt" auf der K-Präsenz präsentieren. Eine Schlossverkleidung aus karbonfaserverstärktem Kunststoff für den Sportwagen X-Bow der Firma KTM. Die Produktion beider Bauteile bedingt eine verfahrenstechnische Kombination der Maschinen- und Anlagentechnik von Hennecke und Engel und steht so auch gleichermaßen für die enge Kooperation beider Unternehmen.
Der Messestand war während der gesamten Laufzeit stets gut besucht und die Vielzahl innovativer Themen stieß auf großes Interesse. Sämtliche Neuheiten wurden dem Fachpublikum dabei vom Hennecke-Messeteam mit großem Engagement vorgestellt. Mehrere Aufträge wurden gleich an Ort und Stelle abgeschlossen. Zusammengefasst kann man sagen: ein voller Erfolg.