"Die Digitalisierung verändert die Arbeitsweisen, Werkzeuge und Produkte entlang der gesamten dentalen Wertschöpfungskette", erklärt CEO Dr. Martin Haase, der bei Heraeus Dental die neue Di-vision Digital Services operativ leitet. "Die Herausforderung: Die Geschwindigkeit der Veränderung nimmt rasant zu, obwohl Sie noch nicht das Niveau anderer Branchen erreicht hat." Die neuen Technologien stellten Anwender wie Hersteller vor die Herausforde-rung, digitale Kompetenzen aufzubauen und sich der Geschwindig-keit anzupassen. Denn: "Wer nicht auf den veränderten Markt ein-geht, verliert über kurz oder lang seine Wettbewerbsfähigkeit", ist Haase überzeugt.
Zwischen Technologien von morgen und dentalem Alltag
Was bedeutet das für Heraeus? "Einerseits den steten Blick über den Tellerrand, um innovative Materialien und Verfahren aus ande-ren Branchen zügig für den Dentalmarkt nutzbar zu machen, die erst durch digitale Prozesse möglich sind - innovative Produkte zur besseren Patientenversorgung wie die cara IBridge. Andererseits das Angebot an die Anwender, sie als verlässlicher Partner sicher in die neuen Geschäftsfelder zu führen und ihnen langfristig tragfähige Lösungen an die Hand zu geben." So beschreibt Haase den Spagat, den sein Bereich als Bindeglied zwischen technischen Möglichkeiten und Kundenbedürfnissen schaffen will. Dazu hat Heraeus in den letzten Monaten seine digitale Expertise unter anderem auch durch die Akquisition der BIOMAIN gestärkt. Spezialisten aus Infor-mationstechnologie, Zahnmedizin und -technik arbeiten Hand in Hand daran, die Kunden im Praxis- und Laboralltag bestmöglich in den neuen Abläufen zu unterstützen.
Trends und Treiber nutzen
"Die Neuausrichtung ist die Basis, um unsere Position im wachsen-den digitalen Markt zu stärken", so Haase. "Als eigenständiger Ge-schäftsbereich können wir schneller und fokussierter auf Entwick-lungen im Markt reagieren und diese aktiv mitgestalten." Er nannte die wichtigsten Trends und Treiber der Digitalisierung: Fortschritte in der automatisierten Fertigung, die Vernetzung von Daten aus Pra-xismanagement, Diagnostik und Prothetik, steigenden Kostendruck auf der einen und Qualitätsanspruch auf der anderen Seite sowie Forderungen nach zertifizierten Prozessen in Praxis, Labor und In-dustrie.
"Unsere Antworten entwickeln wir im engen Austausch mit den An-wendern", erklärte Haase. Heraeus baue sein Angebot an Dienst-leistungen, Werkstoffen und Verfahren für die computergestützte Versorgung laufend aus. Das breite Spektrum erlaube es Zahnärzten und -technikern schon heute, flexibel auf unterschiedliche Qualitäts- und Preisvorstellungen einzugehen - von der rationellen voll-anatomischen Krone bis zur detailliert auf den Patienten abge-stimmten Implantatarbeit. Ob High-End- oder breite Versorgung: "Eine präzise Datenerfassung und -verarbeitung ist der Schlüssel zu passgenauen Restaurationen", betonte Haase. Das erfordere in Praxis und Labor Systeme, die einfach zu reproduzierbaren Ergeb-nissen führen, auf der Fertigungsseite dagegen robuste und mitunter komplexe Prozesstechnik, die auch anspruchsvolle Konstruktionen detailgenau wiedergibt. Gleichzeitig geht es darum, Schnittstellen zwischen Praxis, Labor und Industrie zu optimieren, ebenso wie die Kommunikation mit dem Patienten. Ein Baustein dazu ist die digitale Abformung.
"Nicht alles wird von heute auf morgen digital. Aber der computer-gestützte Anteil an der Versorgung steigt, ob in der Implantologie oder in der Totalprothetik", so Haase. "Wir wollen diesen Prozess gemeinsam mit unseren Kunden gestalten."