Bereits in 2008 erschien ein Bundesgesundheitsblatt im Springer Medizin Verlag (Quelle Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 2008 · 51:1358–1369 DOI 10.1007/s00103-008-0707-2 © Springer Medizin Verlag 2008) mit dem Inhalt CO2-Belastung - die unsichtbare Gefahr.
In diesem Artikel wurden die Messgrenzen der CO2-Belastung in ppm (parts per million) beschrieben und welche Auswirkung eine zu hohe Belastung CO2 auf unsere Gesundheit hat. Zudem wurde die CO2-Belastung in verschiedenen Szenarien gemessen und dokumentiert.
Eine Konzentration unter 1.000 ppm gilt als unbedenklich
zwischen 1.000 - 2.000 ppm gilt als auffällig
über 2.000 ppm gilt als inakzeptabel
Eine Wintermessung in der Berliner U-Bahn ergab einen durchschnittlichen CO2-Gehalt von 1.600 ppm. Eine Sommermessung in der Berliner U-Bahn ergab einen durchschnittlichen CO2-Gehalt von 2.000 ppm.
Eine Wintermessung im Autoinnenraum in Berlin ergab einen CO2-Wert von 10.400 ppm! Eine Sommermessung im Autoinnenraum in Berlin legte den CO2-Wert durchschnittlich auf 2.300 ppm. Beide Werte gelten als inakzeptabel.
In einem Klassenzimmer in Berlin wurden CO2-Werte zwischen 300 - 6.000 ppm gemessen. Der unbedenkliche Wert von 1.000 ppm wurde zu 80 % überschritten im Laufe des Unterrichttags.
Wenn man bedenkt, dass zu den Beeinträchtigungen einer zu hohen CO2-Belastung
verlangsamte Denkleistung, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel gehören, so ist es unglaublich, dass Linderung bringende Maßnahmen nicht bereits Pflicht sind in jedem Klassenzimmer, in jedem Hörsaal, in jeder Kita-Gruppe und in jedem Altenheim.
Dabei sind die Maßnahmen einfach:
Lüften - doch da, wo lüften aufgrund von Lärm oder baulichen Umständen nicht möglich ist - der einfache Einbau eines CO2-Tauschers mit Wärmerückgewin-nung in die Außenmauer.
Der zweite Schadstoff, der kaum Beachtung findet und noch weit schwerwiegendere Folgen für unsere Gesundheit hat als CO2, ist der Feinstaub.
2021, mitten in der Pandemie, veröffentlichte das Bundesumweltamt am 27.08.2021 den Artikel: "Warum ist Feinstaub schädlich für den Menschen" (https://www.umweltbundesamt.de/...).
Hier muss man wissen, je kleiner die Feinstaub-Teilchen sind, wir sprechen hier von Mikrometern, also 10 Millionstel Meter, desto gefährlicher werden sie für unseren Organismus, denn desto tiefer können sie in unsere Atemwege eindringen und dort Schaden anrichten.
Wird normaler Staub von den Härchen in unserer Nase aufgefangen, so dringt Feinstaub bis in die Bronchien und Lungenbläschen (Partikelgröße PM10 und PM2,5). Ultrafeine Partikel gelangen über den Blutkreislauf oder das Lymphsystem in jeden Teil unseren Körpers.
Diese Teilchen führen zu Entzündungen und Stress in den menschlichen Zellen, die wiederum zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und zu einer erhöhten Sterblichkeit führen bei einer längeren Belastung über Monate und Jahre. Auch Asthma, verringertes Lungenwachstum, Bronchitis, Lungenkrebs, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus Typ 2, sowie Demenz werden durch Feinstaub gefördert.
Für Kinder, Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen und älteren Personen stellt Feinstaub eine besondere Belastung dar. Gerade Kinder atmen durch ihre Aktivitäten mehr Luft ein als Erwachsene. Ihre sich im Wachstum befindliche Lunge kann durch Feinstaub lebenslange Einschränkungen erfahren.
Woher kommen diese Teilchen?
Vom Menschen verursachte Quellen sind Straßenverkehr, Kraft- und Fernheizwerke, Abfallverbrennungsanlagen, Öfen und Heizungen, aber auch Tierhaltung und Zigarettenrauch.
Wie können wir Abhilfe schaffen? Während die Pläne anlaufen, die Feinstaubbelastung im Straßenverkehr durch den Ausbau des ÖPNV zu reduzieren und der Wandel zu erneuerbaren Energien fortschreitet, sollten schon jetzt sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden. Der Wandel wird Jahre in Anspruch nehmen, die Belastung und gesundheitliche Beeinträchtigung macht sich jetzt bereits bemerkbar. Diese Belastung muss vermieden werden.
Die derzeit beste technische Lösung:
Luftreiniger mit einer sehr leisen Laufleistung und einem geringen Stromverbrauch haben. Diese Geräte arbeiten mit Plasmatisierung, ohne Ozon. Hierbei werden kleine Blitze, wie bei einem Gewitter, im Gerät erzeugt. Diese Mikroblitze vernichten die Schadstoffe und saubere Luft strömt aus.
Werden also CO2-Tauscher mit Wärmerückgewinnung und Luftreiniger mit Plasmatisierung kombiniert, könnte in jedem Klassenzimmer, Hörsaal, Kitagruppenzimmer, Altenheim eine optimale Lufthygiene gewährleistet sein.
Doch woran liegt es, dass diese Anschaffungen nicht zur Selbstverständlichkeit in der Ausstattung gehören? Es sind die befürchteten Kosten. Dabei wird übersehen, dass diese Kombination einen weit geringeren Kostenaufwand und weit weniger Umbaumaßnahmen erfordert als der Einbau einer zentralen Lüftungsanlage.
Ein Klassenzimmer mit einem Raumluftvolumen bis 1.600m³ kann für durchschnittlich 8.000€ sinnvoll ausgestattet werden. Im Gegensatz dazu belaufen sich die Kosten für eine zentrale Lüftungsanlage laut untenstehender Dokumentation auf 48.000,- für 1.600m³ bei einer angegebenen Investition von 30,- €/m³ (Quelle: Dokumentation RBZ, Eckener-Schule, Fachschule für Gestaltung und Technik Flensburg, 2017; chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.eckener-schule.de/...)
Eine Rechnung: der Aufwand pro Schüler für die Anschaffungskosten, wenn wir von 8.000,-€ ausgehen bei 30 Schülern im Klassenraum
8.000 : 30 = 267,-€ Anschaffungsaufwand pro Schüler pro Klasse
Einsatzaufwand (Stromkosten, Wartung):
Stromverbrauch auf höchster Stufe 102W bei einem Preis pro kWh von 0,40€
= 0,042 €/Stunde x 8 Unterrichtsstunden = 0,16€/Tag/Klassenzimmer
Wartung mit Material 1x jährlich ca. 160,-€
Stellt sich die Frage an die Verantwortlichen:
Warum war diese Investition während Covid staatlich bezuschusst, eine Investition unter normalen Alltagsumständen in die Gesundheit unserer Kinder und Alten jedoch nicht?