Der Erfolg basiert dabei auf vielen Faktoren. Zum einen legte das Geschäft der eigenen Distribution Epsilon Telecom deutlich zu. Mit 160.000 geschaltenen Geschäftskundenanschlüssen vor allem in den Mobilfunknetzen der Telekom und von o2 baute Epsilon seine Marktführerschaft im Geschäftskundensektor weiter aus. Dazu trägt auch die jüngst gegründete Service GmbH bei, die sich im Netz der Vodafone um das Mitarbeitergeschäft vor allem bei Daxkonzernen kümmert.
Der Netzbetreiberbereich der HFO Telecom legte ebenso spürbar zu. Hauptverantwortlich hierfür ist zum einen die Integration der 2014 erworbenen Teleson Telecom aus München, die unter HFO Home firmiert und den PK-Bereich bündelt sowie die im Sommer 2015 erworbene Telego aus Taufkirchen bei München. Der Verbandsvermarkter für Festnetzanschlüsse betreut bundesweit namhafte Großkunden wie den Deutschen Anwaltsverein, den Deutschen Steuerberaterverband, den Hauptverband des Deutschen Einzelhandels oder den Bund Deutsche Unternehmensberater sowie einige weitere große Organisationen.
„Wir haben in den vergangenen 10 Jahren immer wieder kleine Konsolidierungen am Markt begleitet, um unser Kundenportfolio auszudehnen“, so Vorstandschef und Miteigentümer Achim Hager. „Zugleich haben wir aber nie den Fokus verloren, den eigenen Netzbetrieb voranzutreiben, denn das ist die Basis für die nächsten Jahre und darüber hinaus.“ Seit 2006 betreibt HFO eigene VoIP-Vermittlungseinrichtungen, seit 2014 steht der Interconnect zur Deutschen Telekom, weitere folgten und folgen aktuell.
Zugleich testet und zertifiziert die HFO permanent neue Telefonanlagen der großen nationalen und internationalen Hersteller. Allein in 2015 kamen beispielsweise mit Siemens/Unify, MITEL und innovaphone noch eine ganze Reihe weiterer bekannter Namen hinzu. „Die Systemhäuser und die Kunden wollen die Sicherheit, dass ihre Anlage am IP-Anschluss auch wirklich sauber funktioniert. Deshalb nehmen wir uns die Zeit und testen vieles auf Herz und Nieren, ergänzen mit Feature Requests der Partner Anlagen- und Netzdienste permanent und arbeiten auf Augenhöhe mit Herstellern von Anlagen, Gateways und den Systemhäusern zusammen,“ so Hager weiter. Das trägt Früchte. Allein in den vergangenen 18 Monaten haben sich mehr als 200 neue Telefonanlagenbetreuer und Systemhäuser der HFO angeschlossen. Die konsequente Ausrichtung auf den Channel sei eine wichtige Säule des Erfolgs. „Wir setzen zu 99 % auf den Partnervertrieb und machen keine Konkurrenz durch eigene Direktvertriebsaktivitäten. Das wird auch so bleiben, “ konstatiert CEO Achim Hager. Dazu gehört auch, dass die HFO bewusst keine eigenen Cloudangebote für Telefonanlagen macht. Im Gegensatz zu anderen Netzbetreibern, die damit in Konkurrenz zu Anlagenherstellern und deren Partnern gehen, will die HFO, dass genau dieses Geschäft beim Partner bleibt und er keine Befürchtung haben muss, dass irgendwann seine Anlage durch eine virtuelle des Netzbetreibers abgelöst werden könnte.
Mittlerweile sind 99 % der geschaltenen Anschlüsse NGN-Anschlüsse aus dem eigenen Haus. Das bisherige Reselling fertiger Vodafone- oder Versatel-An-schlüsse auf ISDN-Basis spielt im Neuvertrieb keine große Rolle mehr.
SIP-Trunking auch für Großanschlüsse
Wichtiger Baustein für den Erfolg ist das funktionierende SIP-Trunking vom kleinen bis zum großen Anlagenanschluss. „Hier haben wir gegenüber manchem großen Anbieter einen ordentlichen zeitlichen Vorsprung.“ Den wollen die Bayern nutzen und weitere Partner begeistern. Das jüngste Kick-Off bestätigt das Marktinteresse. Stadtnetzbetreiber, die für ihre Glasfaseranschlüsse für das Triple Play den Voicebereich abdecken wollen, nehmen im Kundenkreis einen immer größeren Part ein.
Features wie die Managed Line, das heißt das Umschalten einer unbegrenzten Anzahl von Nebenstellen 1 zu 1 auf eine unbegrenzte Anzahl von Mobil- oder anderen Anschlüssen im Falle einer Netz- oder Anlagen-störung, Clear Mode für die Wartung von Telefonanlagen auf einem ISDN-artigen Protokoll via IP, HD Voice oder der in 2016 geplante Start der Videoübertragung zu den Gesprächen sind technische Bau-steine, die das weitere Wachstum stärken und flankieren sollen.
„Wir mussten irgendwann die Entscheidung treffen, ob wir als ISDN-Reseller mit ISDN in Rente gehen oder ob wir den Markt mitgestalten wollen. Wir haben uns für letzteres entschieden und empfehlen auch den Partnern bundesweit sich 100% mit NGN zu beschäftigen. Es gab keine Marktrevolution seit der Liber-alisierung 1998, die eine derartige Chance für alle bedeutet wie diese.“