Mit dem „Mobilitätsassistenten mytraQ“ führte highQ ganz konkret vor, wie sich die Mobilitätswelt für den Fahrgast in einer hoffentlich nahen Zukunft darstellen könnte: Der Nutzer gibt auf seinem Smartphone Start- und Zielpunkt der gewünschten Reise ein, woraufhin ihm Empfehlungen für die optimale Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel geliefert werden. Anschließend kann er das Ticket für die gewählte intermodale Verkehrsverbindung direkt buchen, ohne sich mit den Tarifen der verschiedenen involvierten Verkehrsanbieter auseinandersetzen zu müssen. In einem eigens für die IT-Trans entwickelten Animationsfilm, der am highQ-Stand gezeigt wurde, wird die Funktionsweise von mytraQ auf amüsante Weise dargestellt (www.mytraQ.de). Dank seiner offenen Schnittstellen lässt sich der Mobilitätsassistent flexibel mit Smartcard-basierten E-Ticketing-Lösungen kombinieren.
Damit das „nahtlose Reisen“ in der Praxis funktionieren kann, wurden bereits IT-Standards für den ÖPV entwickelt – hierzulande ist z.B. „eTicket Deutschland“ basierend auf der VDV-Kernapplikation, in Frankreich „ABC“ basierend auf der Calypso-Spezifikation im Einsatz. „Heutige Chipkartensysteme und Smartphones sind so performant, dass verschiedene Standards parallel implementiert werden können“, erklärt Christophe Fondrier von highQ. Um die Entwicklung einer länder-und standardübergreifenden Mobilität weiter voranzutreiben, ist highQ nun der Calypso Networks Association beigetreten.
Verbundübergreifende Lösungen gibt es schon
Tatsächlich hätte ein länderübergreifendes E-Ticketing großen praktischen Nutzwert: So könnten ÖPV-Nutzer in dicht besiedelten Regionen mit vielen verschiedenen Verkehrsanbietern, z.B. im südbadischen Dreiländereck oder im Benelux-Raum, mit einem einheitlichen Ticket genauso einfach nationale Grenzen überwinden, wie dies heute schon mit Verbundgrenzen – beispielsweise im Raum Heilbronn/Schwäbisch Hall – möglich ist. Sehr interessiert an den dargestellten Perspektiven zeigte sich auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, der bei seinem Besuch am highQ-Stand gleich eine personalisierte Multi¬applikations-Chipkarte ausgestellt bekam.
Auch am Sitz von Hermanns Ministerium, in der Landeshauptstadt Stuttgart, wird gegenwärtig eine Karte eingeführt, welche man künftig für den ÖPV ebenso wie für Carsharing, für städtische Dienstleistungen wie Bibliotheksnutzung und Parken sowie als Kreditkarte nutzen kann. Auch bei diesem „Stuttgart Services“ getauften Projekt gehörte highQ von Anbeginn zu den Entwicklungspartnern. „Jede E-Ticketing-Lösung ist individuell“, erklärt Christophe Fondrier. „Bei highQ versuchen wir nicht, unterschiedlichen Mobilitätsanbietern eine einheitliche Lösung aufzuzwingen – vielmehr bieten wir unseren Partnern endkundenorientierte, niederschwellige Lösungen auf der Basis offener Standards an. Denn gefragt sind heute IT-Lösungen, die Grenzen überwinden helfen, statt neue aufzubauen.“
Die gleichen Lösungen präsentierte highQ auch kürzlich auf der CeBIT 2014 und konnte sich hier ebenfalls über „hohen Besuch“ freuen – diesmal von Ingo Rust, Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Finanzen und Wirtschaft.