Die „Spandauer Zitadelle“ war am gestrigen Abend der Ort der feierlichen Eröffnung der 20. INTERGEO, international führende Kongressmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement. Vor geladenen Gästen gab DVW-Präsident Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Thöne mit seinem Einstiegsstatement den Startschuss für drei volle Tage INTERGEO. Er warb eindringlich für eine konsistente nationale Geoinformations- und offensive Kommunikationsstrategie: „Die zentrale Herausforderung besteht vor allem darin, maßgebliche, bahnbrechende Applikationen auf den Markt zu bringen – sowohl im Bereich der Wirtschaft als auch in der öffentlichen Verwaltung. Dies setzt dabei auch den Zugang zu öffentlichen Daten voraus und die Zusammenarbeit der Beteiligten in Wirtschaft und Verwaltung.“ Er machte sich für eine klare gemeinsame Zielvorstellung und ein bewusstes Rollenverhältnis stark. Vordringlich bei allen Überlegungen sei die Aktivierung des Marktpotenzials. Die INTERGEO bezeichnete er als die Veranstaltung, auf der die Player aus Verwaltung und Wirtschaft zusammenkämen – sie sei damit von elementarer Bedeutung für eine tragfähige Entwicklung im Bereich Geoinformation.
Geoinformation und ITK sind elementare Bestandteile und Kernelemente der digitalen Zukunft. Die Notwendigkeit einer engen Kollaboration beider Bestandteile ist ein Beispiel einer Human Centric Intelligent Society“, so Andreas Kleinknecht, Mitglied der Geschäftsleitung Fujitsu Deutschland, in seinem Eröffnungsbeitrag.
Startschuss für drei Tage Information und Diskussion
Diskussionen rund um Gesellschaft und Umwelt stehen ab heute neben technologischen Trends und der Präsentation von Produktneuheiten auf dem Programm der 20. INTERGEO in Berlin. Die Veranstalter des INTERGEO-Kongresses erwarten rund 1.500 Besucher, die sich in Keynotes, Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und Produktpräsentationen über den Stand der Geoinformation in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung informieren werden.
Am heutigen Dienstag wird die unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministeriums stehende 3. Nationale INSPIRE-Konferenz von der Staatssekretärin im Innenministerium, Cornelia Rogall-Grothe, eröffnet. Ihr Thema sind Geoinformationen als Katalysator für die Wissensgesellschaft. Im Anschluss wird Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks die Rolle von Geoinformationen im Kampf gegen den Klimawandel erörtern.
Auf dem englischsprachigen Plenary Talk „Mobile Future Now“ stellen sich am Mittwoch die INTERGEO-Advisory-Board-Mitglieder der Diskussion rund um aktuelle Trends in der Geoinformation.
Themenschwerpunkte des INTERGEO-Kongresses sind geprägt von aktuellen gesellschaftsrelevanten Entwicklungen: In Vorträgen und Diskussionen stehen die Themenbereiche Mobilität, Energie und die Entwicklung von Stadt und Land im Vordergrund. Unmanned Aerial Vehicles, kurz UAVs, erhalten als junge Technologie besondere Beachtung. In der UAV-Flightzone auf dem Außengelände der Messe liefert die INTERGEO eine Präsentationsfläche für die fliegenden Vermessungsgeräte, deren Hauptaufgabe darin besteht, eine Entscheidungsgrundlage auf Basis aktueller geographischer Bildinformationen zu liefern. Die Kommission für Geoinformationswirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (GIW-Kommission) widmet sich in ihren Vorträgen und Diskussionsrunden am Donnertag, den 9. Oktober, der wirtschaftlichen Inwertsetzung und nachhaltigen Nutzung öffentlicher Geodaten.
Vizekanzler Sigmar Gabriel ist Schirmherr der im Rahmen der INTERGEO am 8. und 9. Oktober stattfindenden „imaGIne-2-Konferenz“. Hier präsentieren der europäische Dachverband für Geoinformation EUROGI den hohen Leistungsstand der europäischen Geoinformationsbranche unter dem Motto: „GI-Expertise made in Europe".