"Ich glaube, dass eine sehr große Chance besteht, die Energiewende mit einem Standortvorteil in Deutschland zu versehen und als Treiber für Wirtschaftswachstum auszugestalten", sagt Thöne. Gleichwohl verstehe es sich von selbst, dass mit dem "anspruchsvollsten Managementprojekt, das wir in Deutschland derzeit haben", viele Herausforderungen verbunden seien, der sich die Geodäten gerne stellen wollen. Thöne kündigte ein Positionspapier der Verbände DVW, BDVI und VDV zur Energiewende an, das am 08. Oktober auf der INTERGEO vorgestellt wird. "Geoinformation im Kontext der Energiewende" heißt es am INTERGEO-Dienstag ganztägig im Kongress.
Staatssekretärin Rogall-Grothe läutet "INSPIRE kommunal" ein
Die Zeit ist reif für Kommunen, das wird auf der 2. Nationalen INSPIRE-Konferenz deutlich. INSPIRE, die EU-Richtlinie für eine gemeinsame Geodateninfrastruktur, dringt operabel und überaus nützlich bis auf die unterste Verwaltungsebene durch. Am 9. Oktober, von 11 bis 17 Uhr, wird dies bei der hochrangig besetzten Konferenz, die in den INTERGEO Kongress eingebettet ist, unter anderem mit einem Speed Dating
belegt: Sechs Praxisbeispiele geben Kommunen Impulse, wie sich beispielsweise die örtliche Wirtschaftsförderung verbessern oder die Bürgerbeteiligung erhöhen lässt. Die Keynote zur INSPIRE Konferenz "INSPIRE kommunal" hält Cornelia Rogall-Grothe, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern. Die Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik widmet sich "INSPIRE und Open Data - Rahmen für innovatives Geomanagement".
"Dynamisches GIS"
Dr.-Ing. Jürgen Dold, Präsident und CEO der Leica Geosystems AG, übernimmt am zweiten INTERGEO-Tag, um 9.30 Uhr, die mit Spannung erwartete Plenary Session zum Thema "Dynamisches GIS". Die Entwicklung der Sensorik, des Cloud Computing und webbasierter GIS-Anwendungen schaffen neue Potenziale und verändern massiv Geschäftsprozesse. Hier werden Entwicklungen sichtbar, die auch die Keynote adressiert.
Verzahnung von Kongress und Messe: Nicht nur bei Open Data
Werden vorherrschende Fragestellungen im Kongress mitunter theoretisch-wissenschaftlich beantwortet, findet sich unter den Ausstellern auf der Messe der praktisch-anwenderorientierte Widerpart. Diese Stärke der INTERGEO zeigt sich längst nicht nur im Bereich Open Data oder Big Data. Während im Kongress unter anderem "Entwicklungen zu Open Data in Nordrhein-Westfalen" angesprochen werden, lässt sich auf der Messe erkennen, welche Potenziale die intelligente Verknüpfung offener Daten auf Anwenderseite bietet. Auf GovData, dem Test-Datenportal für Deutschland, auf dem Daten aller Verwaltungsebenen zentral zugänglich sind, bilden Geodaten die drittstärkste Kategorie (Geographie, Geologie und Geobasisdaten).
Smarte Region Ruhr
Der Standort Essen, Metropole im Ruhrgebiet, ist genau richtig, um sich auch den Implikationen des Trendbegriffs Smart City zu nähern. "Das Ruhrgebiet erfindet sich neu" lautet die Überschrift der Plenary Session von Garrelt Duin, Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens, am Eröffnungstag der INTERGEO. Und unter "Stadtentwicklung innovativ" nimmt die InnovationCity Ruhr, die Stadt Bottrop, eine exponierte Stellung ein. Auf der Messe sind es Angebote wie die Citizen Science Plattform enviroCar, die Daten aus Autos sammelt, zusammenführt und analysiert, so dass der einzelne am Verkehr bewusster teilnehmen, und die Gesamtheit umweltfreundlicher mobil sein kann.
Hoch hinauf: Gemeinschaftsstände SAT NAV-Forum und UAS
Zu Luftsprüngen aufgrund innovativer Synergieeffekte haben schon Projekte geführt, bei denen Experten der Satellitennavigation, Kommunikationstechnologie und Geoinformation zusammenarbeiteten. Am Gemeinschaftsstand der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der Europäischen GNSS-Behörde GSA und des SAT NAV-Forums (Halle 1, A1.006), in dem sich das innovative Potenzial des deutschen Mittelstands rund um intelligente Navigation bündelt, darf es einmal mehr dazu kommen. Geflügeltes oder rotierendes Wissen wird am Gemeinschaftsstand UAS-INSYS (Unmanned Aircraft Systems, Halle 3, F3.137) vermittelt. Der Einsatz von Drohnen zur Datenerfassung ist fast schon traditionell ein starkes Thema auf der INTERGEO und längst noch nicht ausgereizt.
Brasilien-Pavillon sowie Trend- und Medien- Forum
Technische Weiterentwicklungen, neue Versionen und Systeme, Mobiles GIS, Cloud Computing, Big Data, Open Source Park (Halle 1, H1.032) oder 3D - die INTERGEO bietet alles und noch mehr. "Mit diesem Jahr hat die INTERGEO einen weiteren wichtigen Schritt hinsichtlich ihrer Positionierung in Europa wie auch darüber hinaus getan. So konnte u.a. mit dem Netzwerk MundoGeo eine enge Kooperation mit Partnern in Lateinamerika, einem sehr interessanten Wirtschaftsraum, begonnen werden", sagt Olaf Freier, Geschäftsführer der Hinte GmbH, die die Fachmesse organisiert und verweist damit auf den neuen Brasilien-Pavillon (Halle 2, D2.005), in dem sechs Unternehmen internationale Kontakte knüpfen.
Im Trend- und Medien-Forum (Halle 2, F2.020) dreht sich am Dienstag (12 Uhr) und Donnerstag (10 Uhr), jeweils halbtags, beim Karriere-Forum alles um den Nachwuchs. Am Mittwoch, 16 Uhr, leuchten die Spots für die drei Sieger des GIS Best Practice Awards des DVW. Den ersten Preis sicherte sich ein Konsortium unter Leitung des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin: Die GIS-Simulation eines Ausfalls verschachtelter Versorgungsnetze im Katastrophenfall ging als Musterbeispiel für Geoexpertise durchs Ziel. Wird über intelligente Energienetze (Smart Grids) geredet, ist die Energiewende nicht weit - hier schließt sich der Kreis.
Der DVW - Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement e.V. ist Veranstalter der INTERGEO. Die 19. INTERGEO findet vom 8. bis 10. Oktober 2013 in Essen statt.