Menschliches Fehlverhalten ist die Hauptunfallursache in deutschen Betrieben. Das belegt die Unfallforschung seit vielen Jahren. Ca. 91% der Unfälle haben verhaltens- und organisationsbedingte Ursachen, während technische Ursachen aufgrund des hohen Schutzniveaus stetig abnehmen und mittlerweile in weniger als 9 % die Ursache darstellen[1]. Der verhaltensorientierte Arbeitsschutz setzt genau hier an - die Vison Zero stets im Fokus. Die Lösung erscheint einfach: indem Unternehmen im Arbeitsprozess die Zahl unsicherer Verhaltensweisen reduzieren und die Frequenz sicherer Verhaltensweisen erhöhen, verringern sie nachhaltig und nachweisbar Anzahl und Ausmaß von Verletzungen und Schäden.
Verhaltensorientierter Arbeitsschutz setzt die Entwicklung einer werteorientierten Unternehmenskultur voraus, die Mitarbeiter zu mehr Eigenverantwortung und aktiver Mitarbeit motiviert. Prof. Dr. Rainer von Kiparski, Präsident der Fachvereinigung Arbeitssicherheit (FASI) e.V., sieht darin einen tiefgreifenden Kulturwandel: "Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement stehen bei vielen Firmen bereits auf der Tagesordnung. Doch eine reine Unterweisung der Mitarbeiter im Rahmen gesetzlicher Vorschriften reicht nicht aus. Es braucht eine klare Einstellung: jeder Mitarbeiter ist gefordert, für die Sicherheit Verantwortung zu übernehmen!". Er sieht in der Führungs- und Vorbildkultur des Unternehmens eine elementare Voraussetzung für einen erfolgreichen Arbeitsschutz: "Vorbildverhalten der Führungskräfte, eindeutiges Commitment und die aktive Beteiligung aller Führungsebenen sind entscheidend. Arbeitsschutz ist Chefsache und muss als solche auch vorgelebt werden!"
Einen wesentlichen Grundpfeiler für die Umsetzung der Vision Zero sieht der VDSI Vorsitzende in einer offenen Fehlerkultur in Unternehmen: "Es muss konsequent aus Fehlern gelernt werden. Unternehmen müssen dafür Fehlertoleranz signalisieren. Ein Mitarbeiter darf keinesfalls fürchten, für Fehler, die zu Beinaheunfällen bzw. -schäden geführt haben, abgestraft zu werden. Das Erfassen solcher Vorfälle ermöglicht eine Analyse, die das Einwirken auf organisations- bzw. verhaltensbedingter Fehlerursachen möglich macht", so Rainer von Kiparski.
Der Kongress greift das Thema in seinen vielen Facetten im Seminar am Donnerstag, dem 28.08.2014, auf. Moderiert wird der Themenblock von Gerhard Heinze, einem der renommiertesten Experten und Autoren für das Thema in Deutschland.
Eine Besonderheit des Fachkongresses Arbeitschutz Aktuell ergibt sich 2014 aus seiner engen inhaltlichen und räumlichen Verbindung mit dem XX. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit: Globales Forum Prävention. Zu der weltweit größten Branchenveranstaltung für Arbeitsschutz werden über 4.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet.
XX. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit: 24. bis 27. August 2014
Fachkongress Arbeitsschutz Aktuell - das Präventionsforum: 27. bis 29. August 2014
Fachmesse Arbeitsschutz Aktuell: 25. bis 28. August 2014
Die Arbeitsschutz Aktuell - das Präventionsforum findet alle zwei Jahre an wechselnden Messe-Standorten statt und weist im langjährigen Durchschnitt weit mehr als 1.000 Kongressteilnehmer und etwa 12.000 Messebesucher auf. Die Fachmesse sowie der Kongress stehen 2014 unter dem Motto "Wandel der Arbeitswelt - sicher und gesund gestalten" und bezieht Partner aus Institutionen und Wirtschaft in den jeweiligen Regionen in die thematische Ausrichtung aktiv ein.
Ideeller Träger der Veranstaltung ist die Fachvereinigung Arbeitssicherheit e.V. (FASI); sie besteht aus drei Mitgliedsorganisationen: dem Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (VDSI), dem Verein Deutscher Revisions-Ingenieure (VDRI) sowie dem Verein Deutscher Gewerbeaufsichtsbeamter (VDGAB). Organisator und Ausrichter vor Ort ist die HINTE GmbH aus Karlsruhe.
Ausführliches Kongressprogramm der Arbeitsschutz Aktuell unter http://www.arbeitsschutz-aktuell.de/de/Kongressprogramm-2014.html
[1] Die BG 10.10