Auch in diesem Jahr hatte es die Findungskommission wahrlich nicht leicht - lagen doch Anfang August hochkarätige Bewerbungen für den GIS Best Practice Award 2012 vor. Nach einer intensiven Vorprüfung wurden alle Bewerber in den Kriterien technische Innovation, Wirtschaftlichkeit, gesellschaftliche Bedeutung, Weiterentwicklung des Berufsbilds, Erschließung neuer Anwendungsfelder und besondere Medienwirksamkeit bewertet.
Mit denkbar knappen Unterschieden gehen die ersten drei Plätze an die folgenden Kandidaten:
- Die Arbeitsgemeinschaft Geodateninfrastruktur Südhessen erhält den dritten Platz für das interaktives Informations- und Wissensangebot "GDI InfoTour - GEODATEN. GEMEINSAM. NUTZEN.". Das abgeschlossene Projekt ist im Internet unter www.gdi-infotour.de präsent und überzeugte die Findungskommission insbesondere durch die besondere Medienwirksamkeit.
- Die AED-SICAD Aktiengesellschaft aus Bonn erhält den zweiten Platz für das Projekt "field2factory" aus dem Anwendungsbereich für Logistikprozesse im Rahmen der Feldfruchternte. Ein ähnlich gelagerter Antrag lag der Findungskommission bereits 2011 vor, konnte aber aufgrund des Entwicklungsstands noch nicht bewertet werden. Nach einem erfolgreichen Einsatz der Software in der Zuckerrübenkampagne 2011 / 2012 sein hat das Konzept nunmehr den Praxistest bestanden und überzeugte durch eine hohe Wirtschaftlichkeit und die Erschließung neuer Anwendungsfelder.
- Preisträger des Jahres 2012 ist das Projekt "SmartGIS - Anschlussbeurteilung EEG" der EWE NETZ GmbH aus Oldenburg. Das Projekt überzeugte die Findungskommission durch die GIS-gestützte Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen rund um die Energiewende.
Bisher waren elektrische Versorgungsnetze nach dem Muster aufgebaut, dass die Energie im Hoch- und Höchstspannungsnetz erzeugt, verteilt und im Nieder- und Mittelspannungsnetz dem Verbraucher zugeführt wurde. Durch den starken Ausbau von DEAs (dezentrale Erzeugungsanlagen) wird direkt im Niederspannungsnetz ein zunehmender Anteil an Energie erzeugt. Das Erneuerbare- Energien- Gesetz (EEG) verpflichtet die Netzbetreiber, dezentrale Erzeugungsanlagen auf der Basis regenerativer Energien unverzüglich und vorrangig an das Stromnetz anzuschließen.
Diese besondere Herausforderung betrifft auch die EWE NETZ GmbH, die Jahr für Jahr Tausende von Anschlussanträgen nach dem EEG zu bearbeiten hat. Mit dem "SmartGIS" gelingt eine Integration aller für eine Antragsbeurteilung erforderlichen Informationen in einer einzigen und einfach bedienbaren GIS-Applikation. Die Bearbeitungszeiten für einen Einzelantrag konnten gesenkt werden, gleichzeitig investiert die EWE NETZ GmbH aufgrund der Datenbasis gezielt und nur im unbedingt erforderlichen Umfang in einen Ausbau der Niederspannungsnetze. Mit "SmartGIS" gelingt so eine intelligente Antwort auf die Herausforderungen, die sich aus der Energiewende ergeben.
Die Findungskommission gratuliert allen Preisträgern und sieht der Preisverleihung im Rahmen der offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Abend des 08.10.2012 gespannt entgegen. Weiterhin werden die Projekte aller Preisträger im Trend und Medienforum (TMF) auf der Fachmesse INTERGEO 2012 in Hannover am Mittwoch, den 10.10.2012 ab 14 Uhr vorgestellt.
Der DVW fördert seit seiner Gründung im Jahr 1871 als technisch-wissenschaftlicher Verein die Geodäsie, die Geoinformation und das Landmanagement in Wissenschaft, Forschung und Praxis, wirkt mit bei der fachlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung und pflegt in diesem Rahmen die internationale Zusammenarbeit. Er kooperiert mit technischen sowie wissenschaftlichen Vereinigungen, Hochschulen und Institutionen, wirkt bei Gesetzgebungsverfahren auf Bundesebene mit, die die Bereiche Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement betreffen, und stellt die Leistungen und die Bedeutung von Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement in der Öffentlichkeit dar.
Der DVW- Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement e.V. veranstaltet die 18. INTERGEO vom 9. bis 11. Oktober 2012 in Hannover.