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Siobhan Roberts neue "Journalistin in Residence" am HITS

(PresseBox) (Heidelberg, )
Das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) bietet Wissenschaftsjournalisten die Möglichkeit, durch einen längeren Aufenthalt mehr über rechnergestützte Forschung zu erfahren. Kandidaten aus sechs Kontinenten hatten sich beworben, die Jury wählte Siobhan Roberts (Toronto, Kanada) für das Jahr 2020 aus. Die preisgekrönte Journalistin will ihren Aufenthalt dazu nutzen, ihr Verständnis von datengetriebener Wissenschaft und Methoden maschinellen Lernens zu erweitern.

Noch bis Anfang nächsten Jahres ist die kanadische Wissenschaftsjournalistin und Buchautorin Siobhan Roberts „Journalistin in Residence“ am Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS). Für das international ausgeschriebene Programm hatten sich freie und festangestellte Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten aus sechs Kontinenten beworben. Eine Jury aus Wissenschaftsjournalist/-innen sowie Wissenschaftler/-innen aus Universitäten und dem HITS wählte Siobhan Roberts für das Jahr 2020 aus.

Siobhan Roberts arbeitet seit 2001 als freie Journalistin mit Schwerpunkt Mathematik und Naturwissenschaften. Sie schreibt regelmäßig für englischsprachige Publikationen wie The New York Times „Science Times“ und liefert Beiträge für den Wissenschaftsblog „Elements“ des Magazins „New Yorker“, für „The Walrus“, das „Quanta Magazine“, „The Guardian“ and andere. Außerdem ist sie Autorin zweier Biographien über Mathematiker, über den US-Amerikaner Donald Coxeter und den Briten John Horton Conway.  Für ihre Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Euler Book Prize der Mathematical Association of America.

„Mein Verständnis von datengetriebener Forschung erweitern“

Siobhan Roberts kam Mitte September ans HITS. Trotz der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie hatte sie bereits Gelegenheit, sich mit einigen HITS-Forscher/-innen zu treffen. Sie will während ihres Aufenthalts am Institut ihr Wissen über Forschungsfelder wie Carbonchemie, Astroinformatik und Evolutionsbiologie vertiefen, die alle am HITS erforscht werden. „Ich möchte mein Verständnis von datengetriebener Forschung erweitern – auch was Fehler und Verzerrungen angeht – und die Möglichkeiten für datenjournalistische Projekte ausloten“, so Roberts. Sie will außerdem ihr aktuelles Buchprojekt vorantreiben, die Biographie der Schweizer Mathematikerin Verena Huber-Dyson.

Während ihrer Zeit am Institut wird sie ein internes Seminar mit den HITS-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern abhalten. Außerdem ist ein öffentlicher Vortrag über die Geschichte des „Storytelling“ in der Wissenschaft geplant.  

Und nicht zuletzt will sie den Standort Heidelberg nutzen, um die zahlreichen dort ansässigen universitären und außeruniversitären Forschungsinstitute und das Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) zu besuchen.

Ein Programm für erfahrene Journalist/-innen

Das „Journalist in Residence“ Programm bietet seit 2012 berufserfahrenen Journalistinnen und Journalisten mit Schwerpunkt Wissenschaftsjournalismus die Möglichkeit eines drei- bis sechsmonatigen vergüteten Gastaufenthalts. Die Journalisten können während ihres Aufenthalts mit den Forschungsgruppen interagieren, eigene Projekte umsetzen und an internen Kolloquien und Seminaren der HITS-Forscher teilnehmen.

Bislang waren acht Journalistinnen und Journalisten aus Indien, USA, Spanien und Deutschland als „Journalist in Residence“ am HITS (siehe „Alumni“ ). Sie konnten ihren Aufenthalt auch nachhaltig nutzen. Zum Beispiel schrieb der Wissenschaftsjournalist Volker Stollorz während seines Aufenthalts am HITS das Konzept für ein deutsches Science Media Center. Im Jahr 2016 wurde das „Science Media Center Germany“ gegründet, das Journalisten dabei unterstützt, die Expertise der Wissenschaft in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Stollorz hat gemeinsam mit HITS-Forschern den „OperationExplorer“ entwickelt, ein Werkzeug zur Datenrecherche im Gesundheitssystem.

Das HITS ist ein privates, gemeinnütziges Forschungsinstitut. Es wurde 2010 von SAP-Mitbegründer Klaus Tschira und der Klaus Tschira Stiftung ins Leben gerufen. Rund 120 Wissenschaftler aus 20 Ländern arbeiten am HITS in zwölf Forschungsgruppen in Bereichen, in denen große Datenmengen produziert und verarbeitet werden - von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Ein Ziel des Instituts ist es, die Bedeutung der computergestützten, datengetriebenen Forschung (data-driven science) insbesondere in den Naturwissenschaften stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

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HITS gGmbH

Das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) wurde 2010 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940-2015) und der Klaus Tschira Stiftung als private, gemeinnützige Forschungseinrichtung ins Leben gerufen. Das HITS betreibt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und der Informatik. Dabei werden große, komplexe Datenmengen verarbeitet, strukturiert und analysiert und computergestützte Methoden und Software entwickelt. Die Forschungsfelder reichen von der Molekularbiologie bis zur Astrophysik. Die HITS Stiftung, eine Tochter der Klaus Tschira Stiftung, stellt die Grundfinanzierung der HITS gGmbH auf Dauer sicher. Die Mittel dafür erhält sie von der Klaus Tschira Stiftung. Gesellschafter des HITS sind neben der HITS Stiftung die Universität Heidelberg und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das HITS arbeitet außerdem mit weiteren Universitäten und Forschungsinstituten sowie mit industriellen Partnern zusammen. Die wichtigsten externen Mittelgeber sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Europäische Union.

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