Der Preis, der von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen wird, ehrt international führende Wissenschaftler*innen für herausragende akademische Leistungen. Ein zentrales Ziel des Preises ist es, die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit zu fördern. Die Preisträger*innen verbringen bis zu ein Jahr an Forschungseinrichtungen in Deutschland, wo sie mit Fachkolleg*innen kooperieren.
„Das ist ein sehr spannender Schritt für mich. Der Preis würdigt nicht nur ein einzelnes Ergebnis oder eine Veröffentlichung, sondern meine gesamte Forschungsagenda“, sagte Stodden. Seit 2022 ist Stodden stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des HITS (Heidelberger Institut für Theoretische Studien). Ihre Forschung gilt weltweit als führend in Fragen der Reproduzierbarkeit in den Computer- und Datenwissenschaften. Stodden untersucht, wie die Zuverlässigkeit und Replizierbarkeit zunehmend komplexer Analyseverfahren sichergestellt werden kann. Ihre Arbeit befasst sich zudem mit Standards beim Teilen von Daten und Codes, rechtlichen und politischen Hürden für die Verbreitung reproduzierbarer Forschung sowie Praktiken im wissenschaftlichen Publizieren.
„Die Forschung und Expertise von Victoria Stodden sind von größter Bedeutung am HITS, weil hier Computer- und Datenwissenschaften im Mittelpunkt stehen“, sagt Tilmann Gneiting, Wissenschaftlicher Direktor am HITS und Leiter der Forschungsgruppe Computational Statistics am HITS und am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Stoddens Forschungsagenda spielt auch eine entscheidende Rolle an der KIT Graduate School Computational and Data Science (KCDS), die sie als Gastprofessorin im Rahmen eines KIT International Excellence Fellowship besuchen wird. „Wir freuen uns sehr darauf, Victoria Stodden ab Januar 2025 in Heidelberg und Karlsruhe willkommen zu heißen“, sagen Gneiting und die Co-Gastgeberin Melanie Schienle vom KIT.
Stodden promovierte in Statistik an der Stanford University und erwarb ihren juristischen Abschluss an der Stanford Law School. Sie war in verschiedenen Ausschüssen der US National Academies of Science, Engineering, and Medicine tätig und leitete das Advisory Committee for CyberInfrastructure der US National Science Foundation als Co-Vorsitzende. Ihre Mitgliedschaft im Wissenschaftlichen Beirat des HITS wird während ihres Forschungsaufenthalts in Deutschland ausgesetzt.