Das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz hat die Weichen für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität seines Hauses gestellt: Mit umfassenden Neubaumaßnahmen werden im Laufe der nächsten Jahre optimale Rahmenbedingungen für eine moderne, hochrangige und zukunftssichere medizinische Versorgung und erstklassige Forschung geschaffen. Anlass für das Gesamtprojekt bildete die Feststellung, dass das bisherige Funktionsgebäude E auf dem Gelände des Bundeswehrzentralkrankenhauses mit OP, Notfallaufnahme und Intensivstationen für eine gleichartige Nutzung weder sanierungsfähig ist, noch betriebsorganisatorisch sinnvoll umstrukturiert werden kann und daher durch einen Neubau ersetzt werden muss.
Bereits im Jahr 2012 wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), Niederlassung Koblenz, und dem Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz eine Zielausbauplanung erstellt, die neben der zunächst vorrangigen Konzeption eines Ersatzgebäudes für das Gebäude E auch die Gesamtentwicklung der Liegenschaft berücksichtigte. Im Zuge dieser Betrachtung entstanden die Teilprojekte Neubau Rettungswache, Neubau Parkhaus, Neubau Unterkunftsgebäude mit Aula als vorbereitende Maßnahmen für den Standort des geplanten Ersatzneubaus, die von 2016 bis 2019 geplant und umgesetzt wurden. Im Rahmen des Projektsteuerungsauftrags konnte Hitzler Ingenieure in enger Zusammenarbeit mit dem LBB die fristgerechte Fertigstellung dieser Maßnahmen sicherstellen.
Auf Basis der vorliegenden Masterplanung über die gesamte Liegenschaft wird nun in einem 1. Bauabschnitt ein neues Funktionsgebäude mit Operationssälen, Highcare-Bereich, Notfallmedizin, drei Ambulanz-Modulen mit sieben Fachabteilungen, Radiologie, Apotheke, Pathologie und Zentrale Sterilisation errichtet. Das Multifunktionsgebäude umfasst dabei rund 48.540 m² Bruttogeschossfläche. Auf dem Dach des Gebäudes entsteht ein neuer Hubschrauberlandeplatz mit kurzer Anbindung an die einzelnen Stationen. „Der Fortschritt der Medizin und der Forschung sowie die gewachsenen Anforderungen an die klinischen Arbeitsabläufe erfordern zwingend neue Raum- und Arbeitsstrukturen“, erklärt die verantwortliche Projektsteuerin bei Hitzler Ingenieure, Iris Schlösser. „Nur so können ein Höchstmaß an medizinischer Versorgung, Diagnostik und Therapie garantiert werden. Die Neubauten sichern daher zum einen die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Koblenz und Umgebung und ermöglichen zum anderen dem Haus, wirtschaftlich am Markt zu bestehen.“
Dass bei diesem Großbauprojekt nichts schiefgehen darf, ist selbstverständlich für Hitzler Ingenieure: „Die Baumaßnahme ist eine Aneinanderreihung von Maßnahmen, die zum nachhaltigen Ausbau und der Erweiterung des BwZK Koblenz dient. Jeder Baustein der Einzelmaßnahmen muss exakt zeitlich ineinandergreifen, um die Projektziele für eine zukunftsfähige und hoch technologisierte Patientenversorgung sicherstellen zu können“, so der zweite verantwortliche Projektsteuerer bei Hitzler Ingenieure, Jan Segelbacher. Und Iris Schlösser fügt hinzu: „Auch für erfahrene Projektsteuerer wie uns stellt die Realisierung all dieser Teilprojekte im laufenden Klinikbetrieb eine Herausforderung dar. Aber in Zusammenarbeit mit dem tollen Team auf Seiten des LBB sowie allen Projektbeteiligten und Kollegen von Hitzler Ingenieuren ist es unser gemeinsames Bestreben, das Bauvorhaben im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen abzuwickeln.“
Im Zuge der Gesamtentwicklung der Liegenschaft und den Anforderungen des Multifunktionsgebäudes ist auch eine Neustrukturierung der Energieversorgung auf der Liegenschaft erforderlich. Dies soll im Rahmen der Baumaßnahme Neubau Energiezentrale inkl. Maßnahmen der Infrastruktur (Anbindung Neubauten und Bestand) realisiert werden. Die Projektsteuerung über alle Leistungsstufen liegt hierbei ebenfalls in der Verantwortung von Hitzler Ingenieure. „Da die Ausführung beider Maßnahmen in Teilen zeitlich parallel sowie in terminlicher Abhängigkeit erfolgen soll, stellt uns dies vor große baulogistische Herausforderungen sowie terminliche und funktionale Abhängigkeiten, die wir im Rahmen des übergreifenden Programmmanagements im Blick behalten müssen“, erklärt Bastian Schüller, Mitglied des Projektteams bei Hitzler Ingenieure.
Die bauliche Ausführung für den Neubau 1. BA ist bis 2026 geplant, der Neubau Energiezentrale soll Ende 2024 in Betrieb gehen. Die Maßnahmen zur Umsetzung der liegenschaftsübergreifenden Medienanbindungen sind mit einer Fertigstellung bis Anfang 2026 terminiert. Verantwortlich für Entwurf sowie für die bauliche Umsetzung der Maßnahmen 1. BA und Energiezentrale ist die ARGE wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH und die FAAG TECHNIK GmbH aus Frankfurt.
Das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz ist ein Schwerpunktkrankenhaus mit traumatologischer Notfallversorgung, Zentrum für interdisziplinäre Gefäßmedizin und Herzchirurgie, Kopf-Zentrum und onkologischem Zentrum. Seit 2006 ist das BwZK eines von fünf notfallmedizinischen Zentren des Landes Rheinland-Pfalz. Es ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Mainz und behandelt Soldaten und zivile Patienten. Modernste computergestützte Operationsverfahren gehören zum Standard des Hauses, das das älteste und größte Bundeswehrkrankenhaus ist.