Der Neubau des Tiermedizinischen Zentrums für Resistenzforschung wurde auf dem Campus Düppel der Freien Universität Berlin, in unmittelbarer Nähe des Robert-von-Ostertag-Haus, dem Forschungshaus für molekulare Veterinärmedizin, errichtet. Im TZR soll zukünftig eine innovative Integration von Grundlagendisziplinen mit tiermedizinisch-klinischer Forschung realisiert werden. Das TZR wird als erste Forschungseinrichtung die Verknüpfung von neuen grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen in diagnostische, therapeutische und hygienische Maßnahmen im Hinblick auf die Reduzierung resistenter Infektionserreger ermöglichen. Unterschiedliche Arbeitsgruppen, die unabhängig voneinander an der Resistenzproblematik forschen, führen im TZR ihre Ergebnisse erstmals zusammen. „Damit sollen neue Maßstäbe im Bereich der tiermedizinischen-klinischen Forschung mit internationaler Bedeutung gesetzt werden“, erklärt Maik Sogel, Projektmanager und verantwortlicher Projektsteuerer bei Hitzler Ingenieure Berlin.
„Vor diesem Hintergrund haben wir frühzeitig im Projekt kritische Vorgänge sehr genau beobachtet und uns stets mit allen Planungsbeteiligten und Entscheidern gewerkeübergreifend über die Auswirkungen von Entscheidungen unter Berücksichtigung der übergeordneten Projektziele Kosten, Termin und Qualität abgestimmt. Es kam im Projekt aufgrund der Komplexität in den technischen Gewerken fortwährend zu Situationen, die wir behutsam und sensibel mit dem Bauherrn und den Nutzern besprechen mussten, um den späten sicheren Betrieb eines S2-Labors gewährleisten zu können“, sagt Sogel und fährt fort: „Das TZR stellte uns aufgrund seiner Einmaligkeit in seiner Funktionsweise immer wieder vor Herausforderungen. Zusätzlich waren wir mit globalen Ereignissen wie krankheitsbedingte Ausfälle der ausführenden Firmen durch die Pandemie und massive Baupreissteigerungen aufgrund von Verzögerungen im Bauablauf konfrontiert. Glücklicherweise konnten wir immer wieder gute und zufriedenstellende Lösungen finden, so dass wir dem Nutzer jetzt ein Labor übergeben konnten, das den modernen und technischen Ansprüchen an ein S2-Labor optimal genügt.“
Der dreigeschossige, unterkellerte Neubau umfasst eine Nutzfläche von rund 3.000 m2 und wurde mit flexibel nutzbaren Laboren mit Schreib- und Dokumentationsplätzen sowie mit Räumen für Spezialgeräte, Sonderlaboren und Tierversuchslaboren mit OP-Bereichen ausgestattet. „Eine besondere Herausforderung im Bereich Forschung sind höchste Sicherheitsstandards sowie die Anforderungen an die Qualitäten“, erklärt der Projektsteuerer. „Dafür haben wir Spezialisten in unserem Team aus den Bereichen Versorgungs-, Sicherheits- und Labortechnik sowie langjährige Erfahrung und umfassendes Knowhow im Forschungssegment.“
Baubeginn des Projekts mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Mio. Euro war 2017, der Abschluss der Bauarbeiten erfolgte im April. „Das enge Zeitfenster für Planung und Bauausführung erforderte eine straffe, engmaschige Ablaufstruktur“, so Sogel, „aber dafür sind wir bekannt.“